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Nachbetrachtung des Web-Seminars: Grenzüberschreitend investieren – Spanische Immobilien für Deutsche

Am 25. Juni 2024 fand ein äußerst informatives und detailliertes Web-Seminar zum Thema “Grenzüberschreitend investieren – Spanische Immobilien für Deutsche” statt. Die Veranstaltung richtete sich an deutsche Investoren, die sich für den Erwerb von Immobilien in Spanien interessieren, und bot eine umfassende Übersicht über die rechtlichen und steuerlichen Aspekte dieses Unterfangens.

Einführung und Überblick

Francoise Dammertz eröffnete das Seminar und stellte die multidisziplinäre Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ForvisMazarz vor, die sowohl in Deutschland als auch international vertreten ist. Mit über 2500 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 280 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr gehört die Gesellschaft zu den acht größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften weltweit. Das Seminar wurde in Zusammenarbeit mit spanischen Kollegen durchgeführt, um einen umfassenden Einblick in die Thematik zu gewährleisten.

Erwerb einer Immobilie in Spanien

Francisco Fernandez erläuterte die rechtlichen Grundlagen beim Erwerb einer Immobilie in Spanien. Ein wesentlicher Unterschied zu Deutschland ist, dass in Spanien der Kaufvertrag privatschriftlich abgeschlossen werden kann, wobei jedoch eine notarielle Beurkundung für die Eintragung ins Grundbuch notwendig ist. Fernandez betonte die Wichtigkeit einer spanischen Identifikationsnummer (NIE) für ausländische Käufer und die Vorteile eines spanischen Bankkontos zur Vereinfachung der Abwicklung von Nebenkosten wie Strom und Wasser.

Steuerliche Aspekte des Immobilienerwerbs

Nicholas Riese erklärte die steuerlichen Implikationen des Immobilienerwerbs in Spanien. Bei Neubauten fällt eine Umsatzsteuer von 10 % an, während bei gebrauchten Immobilien die Grunderwerbsteuer, abhängig von der autonomen Gemeinschaft, zwischen 5 und 8 % beträgt. Zudem wird eine jährliche Grundsteuer erhoben, die je nach Region variiert.

Vermietung der Immobilie

Die Vermietung von Immobilien, sei es zu Wohn- oder Ferienzwecken, unterliegt in Spanien spezifischen Regelungen, die je nach Region unterschiedlich ausfallen können. Besonders bei der touristischen Vermietung sind oftmals zusätzliche Lizenzen erforderlich. Fernandez gab einen Überblick über die rechtlichen Anforderungen und Riese ergänzte die steuerlichen Aspekte, wobei er auf die Besteuerung der Eigennutzung und der Vermietung einging.

Verkauf und Schenkung

Beim Verkauf einer Immobilie ist die steuerliche Belastung in Spanien unabhängig von der Haltedauer immer gegeben. Riese erläuterte, dass 3 % des Verkaufspreises pauschal einbehalten werden, wobei dies als Vorauszahlung auf die endgültige Steuer zu verstehen ist. Zudem wurde die Besteuerung bei Schenkungen besprochen, wobei Fernandez die Notwendigkeit der notariellen Beurkundung hervorhob und Riese auf die verschiedenen Freibeträge und Bonifikationen in den autonomen Gemeinschaften einging.

Erbschaft

Das Thema Erbschaft wurde ebenfalls detailliert behandelt. Hier ist entscheidend, nach welchem Recht der Erblasser vererbt wird. Dammertz erklärte, dass in der Regel das Recht des letzten gewöhnlichen Aufenthalts des Erblassers gilt, wobei eine Rechtswahl im Testament möglich ist. Auch hier sind steuerliche Belastungen sowohl in Spanien als auch in Deutschland relevant, wobei keine Doppelbesteuerungsabkommen existieren, was zu einer doppelten Steuerlast führen kann.

Fazit

Das Seminar bot einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aspekte, die beim Erwerb, der Vermietung, dem Verkauf und der Vererbung von Immobilien in Spanien zu beachten sind. Die Kombination aus rechtlicher und steuerlicher Expertise der Referenten ermöglichte den Teilnehmern, ein fundiertes Verständnis für die Herausforderungen und Möglichkeiten bei Investitionen in spanische Immobilien zu entwickeln. Die Möglichkeit, individuelle Fragen im Anschluss direkt mit den Referenten zu besprechen, rundete das Seminar gelungen ab.

Für alle, die eine Investition in spanische Immobilien in Erwägung ziehen, ist die sorgfältige Planung und die Einholung professioneller Beratung essenziell, um rechtliche und steuerliche Fallstricke zu vermeiden und die Investition erfolgreich zu gestalten.

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