In der Welt der Finanz- und Nachfolgeplanung sind Stiftungen ein immer wiederkehrendes Thema. Sie bieten eine einzigartige Möglichkeit, Vermögen zu bewahren, gemeinnützige Ziele zu fördern und gleichzeitig ein dauerhaftes Vermächtnis zu schaffen. In Deutschland gibt es mehr als 25.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts, und allein im Jahr 2022 kamen 693 neue hinzu. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung von Stiftungen in unserer Gesellschaft und die Rolle, die sie in der Finanzplanung spielen können.
Stiftungen sind die Brücken, die private Vermögen mit öffentlichen Bedürfnissen verbinden.
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Gemeinnützigkeit und Stiftungsformen
90 Prozent dieser Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke, viele von ihnen seit Jahrhunderten. Die Vielfalt der Stiftungsformen ist groß, da der Begriff der Stiftung gesetzlich nicht definiert ist. Die beliebtesten Rechtsformen sind die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts und die Treuhandstiftung. Diese Vielfalt ermöglicht es, eine Stiftung zu wählen, die am besten zu den Zielen und Bedürfnissen des Stifters passt.
Finanzierung und Dauerhaftigkeit
Eine Stiftung ist ein Vermögen, das dauerhaft einem (zumeist gemeinnützigen) Zweck gewidmet ist. Das Vermögen wird nicht angetastet: Nur die Zinserträge und zum Teil auch eingeworbene Spenden werden für die Stiftungsarbeit eingesetzt. Dieses Modell stellt sicher, dass die Stiftung über einen langen Zeitraum hinweg wirken kann. Wer eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet, trennt sich für immer von seinem Vermögen. Der Stifter kann die Stiftung nach der staatlichen Anerkennung nicht einfach wieder auflösen. Dies unterstreicht die dauerhafte Natur einer Stiftung und die Verpflichtung, die der Stifter eingeht.
Eigentum und Aufsicht
Eine Stiftung ist eine juristische Person und gehört sich selbst, nicht dem Stiftenden. Stiftungen haben keine Mitglieder. Dieses Konzept kann für einige schwer zu verstehen sein, da es sich stark von anderen Organisationsformen unterscheidet. Als einzige gemeinnützige Organisationsform werden rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts von zwei staatlichen Behörden kontrolliert – dem Finanzamt und der Stiftungsaufsicht. Diese doppelte Kontrolle stellt sicher, dass die Stiftung ihren gemeinnützigen Zweck erfüllt und die Mittel korrekt verwendet werden.
Steuerliche Begünstigung und Freiwilligkeit
Eine gemeinnützige, deutsche Stiftung ist kein Steuersparmodell. Das Gemeinwohl gewinnt immer mehr, als der Staat weniger an Steuern einnimmt. Stiften als eine Form des bürgerschaftlichen Engagements ist wie Spenden immer eine freiwillige Gabe über die gesetzliche Steuerpflicht hinaus. Dieser Aspekt der Freiwilligkeit und Uneigennützigkeit ist ein zentraler Bestandteil des Stiftungswesens.
Unabhängigkeit
Stiftungen ergänzen das Handeln des Staates, können es aber – auch quantitativ – nicht ersetzen. Stiftungen bereichern die Vielfalt der Gesellschaft, indem sie zusätzliche Impulse geben und unabhängig von Wählern oder Aktionären handeln können. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es Stiftungen, in Bereiche zu investieren, die von anderen Akteuren möglicherweise übersehen werden, und so einen einzigartigen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.
Fazit
Für Finanz- und Nachfolgeplaner bieten Stiftungen eine Vielzahl von Möglichkeiten. Sie ermöglichen es, Vermögen zu bewahren, gemeinnützige Zwecke zu fördern und gleichzeitig ein dauerhaftes Vermächtnis zu schaffen. Mit der richtigen Planung und Beratung können Stiftungen ein effektives Instrument zur Vermögensübertragung und zur Förderung des Gemeinwohls sein. Es ist jedoch wichtig, die Besonderheiten und Anforderungen von Stiftungen zu verstehen, um die bestmöglichen Ergebnisse für Ihre Kunden zu erzielen. Durch ein tieferes Verständnis der Stiftungslandschaft können Finanz- und Nachfolgeplaner ihren Kunden dabei helfen, einen dauerhaften Einfluss auf die Gesellschaft zu haben und gleichzeitig ihre finanziellen Ziele zu erreichen.
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