Der Zinseszins-Effekt ist ein Konzept aus der Finanzwelt, das beschreibt, wie sich Zinsen auf eine Geldanlage über einen bestimmten Zeitraum hinweg aufaddieren und dabei selbst wiederum Zinsen erzeugen. Im Gegensatz zur einfachen Verzinsung, bei der nur der ursprünglich angelegte Betrag verzinst wird, werden beim Zinseszins auch die bereits angefallenen Zinsen mit verzinst.
Ein einfaches Beispiel für den Zinseszins-Effekt wäre eine Anlage von 1.000 EUR zu einem Zinssatz von 5 Prozent pro Jahr. Nach dem ersten Jahr wären dies 1.050 EUR, nach dem zweiten Jahr 1.102,50 EUR, nach dem dritten Jahr 1.157,63 EUR und so weiter. Mit jedem Jahr, das die Anlage besteht, steigt der Betrag durch den Zinseszins-Effekt an.
Der Zinseszins-Effekt hat eine große Bedeutung für die private Finanzplanung. Denn er zeigt, wie wichtig es ist, möglichst frühzeitig mit dem Sparen zu beginnen und das Geld möglichst lange arbeiten zu lassen. Denn je länger eine Geldanlage besteht, umso größer wird der Effekt des Zinseszins.
Für die private Finanzplanung bedeutet dies, dass es sinnvoll ist, regelmäßig Geld zurückzulegen und aufzubauen, um langfristige Sparziele zu erreichen. Dabei sollten Anleger jedoch nicht nur auf den Zinssatz achten, sondern auch auf die Kosten und Gebühren der jeweiligen Anlageform. Denn hohe Gebühren können den Zinseszins-Effekt schnell zunichtemachen.
Zudem sollten Anleger ihr Risikoprofil im Auge behalten und darauf achten, dass die gewählte Anlageform zu ihren persönlichen Bedürfnissen und Zielen passt. Denn je höher das Risiko einer Anlage ist, umso höher können auch die Renditen ausfallen – aber auch umso größer ist das Verlustrisiko.