Der Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Finanz- und Nachfolgeplanung. Doch mit den neuen technologischen Möglichkeiten gehen auch ethische und regulatorische Herausforderungen einher. Um Finanzplanern eine Orientierung zu geben, hat das Certified Financial Planner Board of Standards (CFP Board) im Februar 2025 den “Generative AI Ethics Guide: A Checklist for Upholding the Code and Standards” veröffentlicht. Dieser Leitfaden bietet klare Richtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI in der Finanzberatung.
Transparenz und Verantwortung in der KI-Nutzung
Laut dem CFP Board ist der wichtigste Grundsatz im Umgang mit generativer KI die Transparenz. Finanzplaner sollten Kunden offenlegen, in welchen Bereichen KI zum Einsatz kommt und welche Rolle sie in der Entscheidungsfindung spielt. Dies dient nicht nur der Vertrauensbildung, sondern ermöglicht es Kunden, die Qualität der Beratung besser einzuschätzen.
Zudem betont der Leitfaden die Notwendigkeit einer menschlichen Aufsicht. KI-Systeme dürfen keine automatisierten Empfehlungen ohne Überprüfung durch erfahrene Finanzplaner geben. Der Mensch bleibt die letzte Instanz in der Finanzberatung und trägt die Verantwortung für die Qualität und Richtigkeit der Empfehlungen.
Datenschutz und ethische Standards
Ein weiterer zentraler Punkt im Leitfaden ist der Datenschutz. Die Nutzung von KI in der Finanzplanung erfordert den Umgang mit sensiblen Kundendaten. Das CFP Board fordert daher, dass Finanzplaner sicherstellen, dass die verwendeten Systeme DSGVO-konform sind und strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um unbefugten Zugriff und Datenmissbrauch zu verhindern.
Weiterhin betont der Leitfaden die ethische Verantwortung der Berater. KI-Modelle können aufgrund von voreingenommenen Trainingsdaten zu verzerrten Ergebnissen führen. Finanzplaner müssen sich dessen bewusst sein und regelmäßig die Algorithmen auf mögliche Verzerrungen überprüfen.
Fazit: KI als Werkzeug, nicht als Entscheidungsträger
Der Leitfaden des CFP Board unterstreicht, dass generative KI eine wertvolle Unterstützung in der Finanzplanung sein kann – jedoch stets unter der Kontrolle von Menschen. Finanz- und Nachfolgeplaner sollten KI als Werkzeug betrachten, nicht als Ersatz für ihre eigene Fachkompetenz. Nur so kann sichergestellt werden, dass KI die Beratungsqualität verbessert, ohne ethische und regulatorische Grundsätze zu verletzen.