
München, 28. November 2024 — Auf dem Wissensforum Heilberufe sorgte Karsten Larsen mit seinem praxisnahen Vortrag über Finanz- und Nachfolgeplanung für Heilberufler für großes Interesse. Der erfahrene Finanzplaner und ehemalige Medizinerberater stellte komplexe Finanzstrategien vor, die insbesondere niedergelassenen Ärzten neue Wege in der Vermögensplanung eröffnen.
Bereits zu Beginn seines Vortrags hob Larsen hervor, dass Finanzplanung für Heilberufler eine individuelle Mechanik erfordert, die weit über Standardlösungen hinausgeht. „Es geht nicht um Modelle, sondern um maßgeschneiderte Lösungen, die sich an der Lebensrealität unserer Mandanten orientieren“, erklärte Larsen. Mit diesen Worten führte er sein Publikum Schritt für Schritt durch ein Fallbeispiel aus seiner Beratungspraxis.
Innovative Lösungen für komplexe Finanzsituationen
Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Transformation von Berufsausübungsgemeinschaften (BAG) in Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in der Rechtsform einer GmbH. Anhand eines realen Szenarios schilderte Larsen, wie durch den strategischen Verkauf von Praxisanteilen an eine eigens gegründete MVZ-GmbH erhebliche Liquiditätsvorteile erzielt werden können. Diese Königsstrategie, wie sie Larsen nennt, kombiniert Steuerersparnisse mit einer optimierten Schuldenreduktion.
Das Beispiel eines 55-jährigen Facharztes, der durch die Gründung einer MVZ-GmbH seine privaten Darlehen tilgen und gleichzeitig steuerliche Vorteile nutzen konnte, veranschaulichte die Vielschichtigkeit des Ansatzes. „Durch den gezielten Einsatz des § 16 und des § 34 des Einkommensteuergesetzes kann ein steuerbegünstigter Mittelzufluss generiert werden, der zur Schuldenfreiheit im Privatbereich beiträgt“, erklärte Larsen.
Netzwerke und Expertise als Erfolgsfaktoren
Larsen betonte, dass die Umsetzung solcher Strategien eine enge Zusammenarbeit mit einem Netzwerk aus Steuerberatern, Bankern und Rechtsanwälten erfordert. Er hob hervor, wie wichtig es ist, frühzeitig Gespräche mit allen Beteiligten zu führen, um spätere Hürden wie die Sicherstellung von Krediten durch Bürgschaften zu meistern.
Doch auch die Mandanten selbst stellen manchmal eine Herausforderung dar. „Persönliche Unentschiedenheit oder mangelnde Kenntnisse über die Komplexität solcher Mechaniken können den Entscheidungsprozess verzögern“, erklärte Larsen. Um diesen entgegenzuwirken, sei eine ausführliche Beratung und Aufklärung unverzichtbar.
Ein Blick in die Zukunft der Finanzplanung
Zum Abschluss seines Vortrags wagte Larsen einen Blick in die Zukunft. Er sieht einen zunehmenden Einfluss von institutionellen Investoren auf die Übernahme von Heilberufspraxen. Dies eröffne nicht nur Chancen, sondern stelle auch neue Anforderungen an Finanzberater. „Es wird immer wichtiger, frühzeitig Liquidität zu schaffen und zugleich Praxisstrukturen zu schaffen, die Investoren ansprechen“, so Larsen.
Die Rückmeldungen aus dem Publikum waren äußerst positiv. „Endlich ein Vortrag, der die Praxis in den Vordergrund stellt“, lobte ein Teilnehmer. Marcel Reyers, Moderator der Veranstaltung, schloss den Vortrag mit den Worten: „Ein herausragender Beitrag, der zeigt, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und fundierte Expertise Heilberuflern echten Mehrwert bieten.“