Der Frühling lockt, und damit wächst bei vielen Deutschen wieder das Bedürfnis, Zeit im heimischen Grün zu verbringen. Wie aktuell Zahlen belegen, verbringen Erwachsene in Deutschland durchschnittlich 12 Minuten täglich mit Gartenarbeit. Für Finanz- und Nachfolgeplaner sind diese Zahlen jedoch nicht nur interessant, sondern bieten auch eine spannende Gelegenheit, das Thema Gartenarbeit im Beratungsgespräch gezielt aufzugreifen.
Wie viel Zeit verbringen Deutsche im Garten?
Mit durchschnittlich 12 Minuten pro Tag verbringen Erwachsene in Deutschland rund sechs Stunden im Monat mit Tätigkeiten wie dem Pflanzen von Blumen, Gemüseanbau oder der Gartenpflege. Auffällig dabei: Männer investieren im Schnitt etwas mehr Zeit (13 Minuten) als Frauen (11 Minuten). Auch das Alter spielt eine wesentliche Rolle. Während die Jüngeren (18–29 Jahre) gerade einmal drei Minuten pro Tag aufbringen, steigt das Engagement mit zunehmendem Alter deutlich an. Besonders aktiv sind dabei Personen ab 65 Jahren mit rund 21 Minuten täglich.
Finanzielle Aspekte rund um den Garten
Neben dem zeitlichen Aufwand spielt der finanzielle Einsatz eine Rolle: Deutsche Haushalte geben durchschnittlich 20 EUR monatlich für Gartenartikel, Pflanzen und Blumen aus. Haushalte, die im eigenen Eigentum wohnen, investieren mit 28 EUR pro Monat dabei mehr als doppelt so viel wie Mieterhaushalte, die im Schnitt 12 EUR ausgeben.
Für Finanzplaner ergibt sich daraus eine klare Empfehlung, Gartenarbeit als wichtigen Bestandteil des Lebensstils und der finanziellen Planung, insbesondere für ältere Kunden, zu thematisieren. So könnte eine Neugestaltung oder Modernisierung des Gartens auch finanziell begleitet und in bestehende Finanzkonzepte eingebunden werden.
Gartenarbeit steuerlich nutzen – Tipps für die Beratung
Viele Kunden übersehen, dass Kosten für Gartenpflege als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend gemacht werden können. Bis zu 20 Prozent der Kosten (maximal jedoch 4.000 EUR pro Jahr) sind steuerlich anrechenbar – eine Information, die von Beratern gezielt eingesetzt werden sollte, um Kunden Potenziale aufzuzeigen.
Praxisbeispiel zur Veranschaulichung
Ein Kunde (68) plant, seinen Garten altersgerecht umzugestalten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 10.000 EUR. Nach einer Prüfung der steuerlichen Möglichkeiten kann ein Teil der Arbeitskosten (z. B. 5.000 EUR) geltend gemacht werden. Das spart dem Kunden bis zu 1.000 EUR an Steuern (20 % von 5.000 EUR). Diese Ersparnis könnte beispielsweise genutzt werden, um weitere Optimierungen im Altersvorsorgeportfolio vorzunehmen.
Checkliste für Finanz- und Nachfolgeplaner
Schritt | Beschreibung | Umsetzung in der Beratung | Rechtliche Quellen |
---|---|---|---|
1. Bedarfsermittlung | Wünsche und Ziele zur Gartengestaltung klären | Gespräch mit Kunden gezielt führen, um Bedürfnisse festzustellen | – |
2. Budgetplanung | Kostenrahmen für Gartenarbeiten ermitteln | Gemeinsame Budgetplanung erstellen und in Finanzplanung integrieren | – |
3. Steuerliche Möglichkeiten | Gartenarbeiten auf steuerliche Absetzbarkeit prüfen | Kunden auf Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit hinweisen und Unterlagen prüfen | § 35a EStG |
4. Finanzierungsoptionen prüfen | Möglichkeiten einer Finanzierung der Gartenarbeiten eruieren | Finanzierung oder Umschichtung bestehender Anlagen diskutieren | – |
5. Umsetzung begleiten | Kunden während des Projekts begleiten und gegebenenfalls Finanzplanung anpassen | Regelmäßige Gespräche und Anpassung der Finanzplanung sicherstellen | – |
Fazit für die Finanz- und Nachfolgeplanung
Die Gartensaison bietet Beratern eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihre Kunden umfassend in finanzieller und steuerlicher Hinsicht zu begleiten. Nutzen Sie das Potenzial dieses vermeintlich alltäglichen Themas, um langfristig die Kundenbindung zu stärken und Ihren Kunden echten Mehrwert zu bieten.
Anhang – Quellenverzeichnis
- Statistisches Bundesamt (Destatis), Zeitverwendungserhebung 2022
- Einkommenssteuergesetz (EStG), § 35a – Steuerermäßigung bei Aufwendungen für haushaltsnahe Dienstleistungen