Nachbericht zum Web-Seminar „Grenzüberschreitende Schenkungen und Vererbungen von aktiven Beteiligungen“

Am 9. Oktober 2024 fand das Web-Seminar zum Thema „Grenzüberschreitende Schenkungen und Vererbungen von aktiven Beteiligungen“ statt. Die Referenten René Udwari, Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, und Françoise Dammertz, Fachanwältin für Steuerrecht, führten die Teilnehmer kompetent durch die Herausforderungen und Lösungsansätze bei grenzüberschreitenden Unternehmensnachfolgen.

Zentrales Thema des Seminars war die steuerliche und rechtliche Behandlung von Unternehmensbeteiligungen, die im Rahmen von Schenkungen oder Erbschaften über Landesgrenzen hinweg übertragen werden. Anhand praxisnaher Beispiele und konkreter Fallkonstellationen erläuterten die Referenten die Besonderheiten bei der Besteuerung von Beteiligungen an Kapital- und Personengesellschaften. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Frage, wie Betriebsvermögen steuerlich begünstigt werden kann und welche Risiken in der Steuerplanung lauern.

Steuerliche und rechtliche Schlüsselaspekte

Die Referenten gingen detailliert auf die Bedingungen ein, unter denen deutsche Erbschaft- und Schenkungsteuerpflichten ausgelöst werden. Dabei wurde deutlich, dass das Thema „Wohnsitz“ eine entscheidende Rolle spielt, da der Sitz des Erblassers und der Erben in verschiedenen Ländern unterschiedliche steuerliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Interessant war dabei die Unterscheidung zwischen Inländern und beschränkt Steuerpflichtigen sowie der erweiterte Anwendungsbereich der deutschen Steuerpflicht bei Wegzug ins Ausland.

Ein weiteres Highlight des Seminars war die Erörterung von Gestaltungsmöglichkeiten, wie die Einbringung von Beteiligungen in eine Holdingstruktur mit Sitz in Deutschland oder in der EU. Diese Gestaltungsansätze ermöglichen es, steuerliche Begünstigungen für Betriebsvermögen auch in Fällen mit Drittlandbezug zu nutzen. Ein solcher Ansatz bietet insbesondere für Unternehmer mit internationalem Hintergrund interessante Perspektiven, die steuerliche Belastung zu optimieren.

Fallbeispiele und Praxisrelevanz

Durch konkrete Fallbeispiele veranschaulichten die Referenten die verschiedenen Szenarien der grenzüberschreitenden Unternehmensnachfolge. Ob Unternehmen im Ausland oder Erben im Inland – für jede Konstellation wurden praxisnahe Lösungen vorgestellt. Auch die Anforderungen an die Steuerplanung bei Wegzügen ins Ausland, wie beispielsweise nach Großbritannien oder die Schweiz, wurden intensiv beleuchtet.

Besonders hervorgehoben wurde die Problematik der Wegzugs- und Entstrickungsbesteuerung, die bei der Übertragung von Unternehmensanteilen an Erben oder Beschenkte im Ausland greift. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da stille Reserven aufgedeckt und in Deutschland versteuert werden müssen.

Fazit und Ausblick

Das Web-Seminar bot den Teilnehmern eine fundierte Einführung in die Komplexität grenzüberschreitender Schenkungen und Vererbungen von Unternehmensbeteiligungen. Die Mischung aus theoretischem Fachwissen und praxisnahen Beispielen machte das Seminar für Unternehmer, Steuerberater und Nachfolgeplaner gleichermaßen wertvoll. Die Referenten zeigten eindrucksvoll, wie wichtig eine sorgfältige Planung und Abstimmung mit Experten ist, um steuerliche Fallstricke zu vermeiden und gleichzeitig die Nachfolge effizient zu gestalten.

Mit Blick auf die wachsende Internationalisierung von Familienunternehmen und die zunehmende Mobilität von Unternehmern wird dieses Thema auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Teilnehmer des Seminars konnten wertvolle Handlungsempfehlungen und Gestaltungsansätze mitnehmen, um ihre grenzüberschreitende Nachfolgeplanung steuerlich und rechtlich optimal auszurichten.

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