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  • Henning Krischke
  • 7. Juli 2025

Ruhestand richtig planen: Warum Denkfehler gefährlicher sind als Inflation

  • 5 Min. Lesezeit
  • Absichern & Vorsorgen,Beraterwissen
Ruhestand richtig planen: Warum Denkfehler gefährlicher sind als Inflation

Warum professionelle Finanzplanung Lebenserwartung, Emotionen und Realität in Einklang bringen muss


Das eigentliche Risiko im Ruhestand wird unterschätzt

Die meisten Menschen fürchten sich im Ruhestand vor Inflation, Börsencrashs oder Pflegerisiken. Doch ein viel grundlegenderes Problem wird in der Beratungspraxis häufig übersehen – und es beginnt nicht auf dem Kontoauszug, sondern im Kopf.

Ein falsches Bild von der eigenen Lebenserwartung kann selbst ausgeklügelte Finanzpläne untergraben. Viele Klienten unterschätzen, wie alt sie tatsächlich werden könnten – und treffen auf dieser Basis weitreichende Entscheidungen: zu frühe Rentenentnahmen, zu riskante Investments oder ein zu knapper Kapitalverzehr. Dabei zeigen aktuelle Analysen aus der angloamerikanischen Beratungspraxis, dass dieses psychologische Missverhältnis – das sogenannte longevity mismatch – das größte langfristige Risiko für die Ruhestandsfinanzierung darstellt.

Beraterinnen und Berater sind damit gefordert, Denkfehler zu identifizieren, realistische Annahmen zu integrieren und emotionale Klarheit zu schaffen. Denn: Wer den Ruhestand ehrlich plant, lebt sorgenfreier – aber auch resilienter gegenüber unvorhersehbaren Entwicklungen.


1. Das gefährliche Missverhältnis zwischen gefühltem und realem Lebensalter

In Studien wird deutlich: Die meisten Menschen unterschätzen ihre statistische Lebenserwartung systematisch. In den USA etwa geben laut einer Studie aus dem Jahr 2023 knapp 60 % der Befragten an, mit weniger als 85 Jahren zu rechnen – obwohl die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, dieses Alter zu erreichen, deutlich höher liegt.

Auch in Deutschland ist die Diskrepanz spürbar: Laut Statistischem Bundesamt liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt derzeit bei rund 78,2 Jahren (Männer) und 83,0 Jahren (Frauen). Wer jedoch mit 65 Jahren in Rente geht, hat als Frau heute noch eine Lebenserwartung von fast 22 Jahren – und bei guter Gesundheit steigt die Wahrscheinlichkeit, 90 oder älter zu werden, deutlich.

Die Ursachen für dieses “Aging Blindspot” liegen in einem Bündel psychologischer Effekte: Wunschdenken, Verdrängung, medial verzerrte Altersbilder und ein fehlender Umgang mit dem Thema Sterblichkeit. Doch die Folgen sind konkret – in Kapitalbedarfsrechnungen, Rentenbeginnentscheidungen und Entnahmeplänen.


2. Finanzplanung mit realer Lebenserwartung – aber ohne starre Tabellen

Professionelle Ruhestandsplanung muss mit Wahrscheinlichkeiten umgehen können – nicht mit Illusionen. Wer ein statisches Endalter (z. B. 85 Jahre) in seine Planung aufnimmt, baut auf einem Fundament, das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu kurz greift.

Ein fundiertes Modell integriert daher:

  • statistische Lebenserwartung nach Geschlecht, Gesundheitsstatus und Familiendaten
  • variable Lebensphasen mit unterschiedlichen Ausgabenprofilen (aktive vs. passive Ruhestandsphase)
  • steigende Langlebigkeitsrisiken durch medizinische Fortschritte

Beispiel aus der Praxis:
Ein 62-jähriger Unternehmer mit exzellentem Gesundheitsstatus plante mit einem Kapitalverzehr bis 85. Nach Integration medizinischer Prognosedaten und familiärer Langlebigkeit (Mutter 97, Vater 91) wurde die Planung auf ein Zielalter von 95 angepasst – mit einem Liquiditätsbedarf von zusätzlichen 350.000 Euro.


3. „Entnahme unter Unsicherheit“ – warum Sequenzrisiken zunehmen

Das Sequenzrisiko – also das Risiko, zu Beginn der Entnahmephase auf fallende Märkte zu treffen – ist besonders gefährlich in Verbindung mit einer zu kurzen Lebenserwartung.

Denn wer mit 85 „Ende“ plant, unterschätzt nicht nur die Lebensdauer, sondern auch die notwendige Resilienz des Portfolios. Bei realistischen 30 Jahren Ruhestand können schon kurze Schwächephasen massive Langzeitwirkungen haben.

Handlungsempfehlung:

  • Entnahmestrategien mit Puffermechanismen kombinieren (z. B. flexible Cash-Reserven, Teilentnahmen aus sicheren Anlagen)
  • Simulationen mit gestaffelten Lebensphasen durchführen (aktive, pflegefreie, betreuungsbedürftige Phase)
  • Absicherungen gegen Langlebigkeit prüfen (z. B. durch Rentenversicherungen mit Rückgewähr oder private Leibrenten)

4. Der Faktor Demenz: Wenn Planung nicht mehr planbar ist

Ein besonders sensibles Thema in der Ruhestandsplanung ist der Umgang mit kognitivem Verfall – etwa durch Demenz. Die Wahrscheinlichkeit, im hohen Alter eine Form von kognitiver Einschränkung zu erleben, steigt rasant: Laut Alzheimer Europe ist in Deutschland jede dritte Person über 90 betroffen.

Das hat direkte Implikationen für:

  • Vollmachten und Testamente
  • das Timing von Schenkungen
  • die Struktur von Entnahmeplänen

Praxisfall:
Eine 72-jährige Mandantin wies beginnende kognitive Beeinträchtigungen auf. Ihre Familiengesellschaft hatte keinen Ersatz-Geschäftsführer, die Generalvollmacht war veraltet. Durch die vorausschauende Beratung konnten rechtzeitig ein Betreuungsverzicht, ein Vorsorgebevollmächtigter und eine auf Langlebigkeit angepasste Entnahmeregelung umgesetzt werden.


5. Rechtliche Implikationen: Von Testamentsvollstreckung bis Versorgungslücken

Fehleinschätzungen zur Lebenserwartung können nicht nur finanzielle, sondern auch juristische Konsequenzen haben. Besonders relevant:

  • Testamentsvollstreckung: Bei langem Ruhestand wächst das Risiko von Rechtsstreitigkeiten durch fehlende Klarheit in Erbregelungen.
  • Versorgungsausgleich bei Ehescheidung: Eine zu optimistische Kapitalplanung kann hier in Versorgungslücken münden.
  • Pflege- und Betreuungsrecht: Lange Lebensphasen ohne kognitive Kapazitäten erfordern klare Dokumente – z. B. eine transmortale Vorsorgevollmacht.

Berater sollten deshalb nicht nur finanzielle Modelle, sondern auch juristische Begleitprozesse in den Fokus nehmen.


6. Empfehlungen für Finanz- und Nachfolgeplaner

Professionelle Beratung bedeutet, emotionale Narrative durch strukturelle Planung zu ersetzen. Für die Praxis heißt das:

  • Klienten mit realen Lebenserwartungen und Variabilitäten konfrontieren
  • Beratungssoftware mit stochastischen Modellen einsetzen
  • Nachkommastellen meiden, wenn die Grundannahmen unsicher sind
  • Psychologische Gesprächsführung integrieren („Wie wollen Sie leben, wenn Sie 94 sind?“)
  • Pflegevorsorge, Betreuungsrecht und Testamentsvollstreckung in die Ruhestandsplanung einbetten

Fazit: Wer Langlebigkeit ignoriert, riskiert Armut in Würde

Ruhestandsplanung ist keine lineare Mathematik, sondern eine Mischung aus Wissenschaft, Psychologie und Verantwortung. Wer heute mit 65 in den Ruhestand geht, muss unter Umständen mit 35 Jahren Kapitalbedarf rechnen – unter Unsicherheit, mit Pflegephasen, Nachlassfragen und einem sich wandelnden Lebensbild.

Professionelle Finanz- und Nachfolgeplanung integriert deshalb nicht nur Zahlen, sondern Haltung: Der Ruhestand beginnt mit dem Mut zur Wahrheit – und endet nicht mit 85, sondern mit dem Vertrauen, vorbereitet zu sein.

Ausblick: Die wachsende Bedeutung demografischer Realität, pflegerischer Absicherung und individualisierter Beratung wird in den kommenden Jahren noch weiter zunehmen. Wer frühzeitig Klarheit schafft, legt nicht nur eine solide Basis – sondern stiftet Frieden in der Familie.


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FinanzplanungLebenserwartungRuhestand

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