
Rund 50 Teilnehmende folgten am 25. März 2025 der Einladung zu einem einstündigen Online-Seminar rund um den Einsatz von Microsoft Copilot in der Praxis. Unter Leitung von Peter Schopf, Experte für digitale Transformation, und Henning Krischke, Initiator des IFFUN-Netzwerks, stand die Frage im Zentrum, wie und wo sich die KI-Werkzeuge des Softwaregiganten bereits heute gewinnbringend nutzen lassen – insbesondere im Umfeld von Finanzplanung und Beratung.
Eine Reise durch die Copilot-Welt
„Das ist keine Verkaufsveranstaltung“, betonte Peter Schopf eingangs. Vielmehr handelte es sich um eine praxisnahe Orientierungshilfe: Was kann Copilot bereits? Wo liegt Potenzial – und was braucht es, um diesen Weg gut zu gehen?
Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung leitete Schopf mit einer grundlegenden Unterscheidung ein: Klassische KI, Prozessautomatisierung und generative KI. Letztere, so der Referent, sei das derzeit wohl dynamischste Feld – mit Copilot als Brücke zwischen Alltag und Zukunftstechnologie.
Die Teilnehmenden wurden Schritt für Schritt durch die verschiedenen Microsoft-Anwendungen geführt – stets mit Fokus auf Alltagstauglichkeit. Ob Outlook, Word, PowerPoint oder Excel: Mit kurzen Demonstrationen zeigte Schopf, wie sich Texte generieren, E-Mails verfassen, Daten auswerten oder Präsentationen vorbereiten lassen – stets mit wenigen Klicks und im Dialog mit dem System.
Besonderes Augenmerk galt der Transkriptionsfunktion von Teams: „Gerade für Besprechungen mit Mandanten kann das ein enormer Zeitgewinn sein“, so Schopf. Die automatische Erstellung von Gesprächsnotizen und To-do-Listen zeige beispielhaft, wie KI bereits heute strukturiert unterstützen könne.
Zwischen Effizienzgewinn und Prozessverständnis
Wichtiger als der technologische Glanz blieb für Schopf jedoch der Blick auf Prozesse und Menschen. Die Integration von Copilot in den Arbeitsalltag müsse stets mit dem nötigen Bewusstsein für bestehende Abläufe erfolgen. „Digitalisierung gelingt nur, wenn man alle mitnimmt“, lautete sein Credo.
In einer Live-Demo zeigte er anschließend, wie mit Microsoft Copilot Studio eigene „Agents“ – also kleine, auf bestimmte Aufgaben zugeschnittene KI-Assistenten – erstellt werden können. Am Beispiel eines fiktiven Finanzberatungs-Agents demonstrierte er, wie nach einem Gespräch automatisch Zusammenfassungen erstellt, E-Mails formuliert und nächste Schritte vorbereitet werden können.
Hintergrund: Was ist Copilot?
Microsoft Copilot bezeichnet eine Reihe von KI-gestützten Anwendungen, die in Microsoft 365 integriert sind. Die Tools greifen auf den sogenannten Microsoft Graph zurück – eine Schnittstelle, über die auf E-Mails, Kalender, Dokumente und Teams-Inhalte zugegriffen werden kann. Der Vorteil: Informationen werden kontextbezogen ausgewertet, Aufgaben automatisiert unterstützt.
In Kombination mit Microsoft Copilot Studio lassen sich eigene Assistenten konfigurieren – etwa für wiederkehrende Abläufe in der Kundenkommunikation, Analyse oder internen Dokumentation.
Ausblick: „Dranbleiben lohnt sich“
Zum Abschluss wurde noch einmal der Blick in die Zukunft gewagt: „Das Tempo der Entwicklung ist hoch“, sagte Peter Schopf. Vieles, was heute noch wie ein Experiment wirkt, könne schon morgen Standard sein. Besonders in der Finanzberatung seien die Anwendungsfelder zahlreich – von der Gesprächsvorbereitung über die Nachbereitung bis zur strukturierten Wissensaufbereitung.
Henning Krischke, der das Seminar moderierte, kündigte bereits weitere Termine an: Am 9. April geht es mit dem Thema „Familienstiftung“ in Kooperation mit SKW Schwarz weiter. Auch ein gemeinsamer „Promptathon“ – ein KI-Workshop-Format zum Mitmachen – sei derzeit in Planung.