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  • Henning Krischke
  • 28. Oktober 2025

Die wachsende Nachfolgelücke im Mittelstand

  • 5 Min. Lesezeit
  • Beraterwissen,Wissensforum Unternehmensnachfolge
Mann vor Wandelsymbol, Innovationsmetapher.
Die wachsende Nachfolgelücke im Mittelstand

Strategien, Modelle und Handlungsempfehlungen für Finanz- und Nachfolgeplaner

(Stand: Oktober 2025)


Einleitung: Ein strukturelles Risiko nimmt Gestalt an

Der Mittelstand steht vor einem historischen Wendepunkt. Der DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2025 zeigt, dass die Nachfolgelücke im deutschen Unternehmertum weiter wächst. Nur noch rund 35 % der Seniorunternehmer planen eine Übergabe innerhalb der Familie, während gleichzeitig die Zahl der potenziellen Nachfolger sinkt.

Besonders betroffen sind mittelständische Betriebe in Regionen wie dem Münsterland und der Emscher-Lippe, wo 35 000 Familienunternehmen mit rund 200 000 Beschäftigten in den nächsten Jahren zur Übergabe anstehen.

Diese Entwicklung ist nicht nur ein emotionales, sondern auch ein volkswirtschaftliches Problem. Jeder nicht übergebene Betrieb gefährdet Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung und Innovationskraft. Für Finanz- und Nachfolgeplaner entsteht damit ein neues strategisches Beratungsfeld, das weit über klassische Vermögensplanung hinausgeht.


1. Ursachen der Nachfolgelücke

Demografie und Wertewandel

Die Unternehmergeneration der Babyboomer tritt zunehmend ab – viele ohne geeignete Nachfolger im eigenen Haus. Gleichzeitig verändert sich die Haltung der nachfolgenden Generation: Selbstverwirklichung, Work-Life-Balance und Nachhaltigkeit wiegen oft schwerer als die Übernahme familiärer Verantwortung.

Wirtschaftliche Komplexität

Die gestiegene Regulierungsdichte, ESG-Anforderungen und steuerliche Risiken erschweren die Übergabe zusätzlich. Der Faktor „Komplexitätsmüdigkeit“ führt dazu, dass potenzielle Nachfolger den Schritt in die Verantwortung scheuen.

Finanzierung und Marktumfeld

Zinssätze von 4 % bis 6 %, strenge Kreditvergabestandards und volatile Märkte machen Übernahmen teurer und riskanter. Besonders Nachfolger ohne Eigenkapitalbasis haben Schwierigkeiten, Kaufpreise zu stemmen.


2. Regionale Dynamik – Beispiel Münsterland / Emscher-Lippe

In der Region Münsterland / Emscher-Lippe sind viele Betriebe eigentümergeführt, oft mit starkem regionalem Bezug. Der Mittelstand hier bildet das Rückgrat der Beschäftigung, doch die Alterung der Inhaberstruktur zeigt dramatische Effekte:

  • Durchschnittsalter der Inhaber: 58 Jahre
  • Anteil ohne Nachfolgeregelung: über 45 %
  • Branchen mit höchster Dringlichkeit: Maschinenbau, Handwerk, Dienstleistungen

Kommunale Wirtschaftsförderungen und Kammern versuchen gegenzusteuern – etwa mit Initiativen wie der „NEXXT Night“, die bundesweit Gründer, Nachfolger und Berater vernetzt. Doch der strukturelle Druck bleibt hoch.


3. Neue Modelle der Nachfolgegestaltung

a) Gesellschaft mit gebundenem Vermögen

Dieses Modell erlaubt es, Unternehmen dauerhaft an einen gemeinwohlorientierten Zweck zu binden, ohne klassische Eigentümerstruktur. Gewinne können reinvestiert werden, während der Fortbestand gesichert bleibt. Für Unternehmer, die Werte bewahren, aber keine familiären Nachfolger haben, bietet sich hier eine attraktive Option.

b) Mitarbeiter-Nachfolge (MBO / MBI)

Mitarbeitende kennen Strukturen, Kultur und Markt – ein entscheidender Vorteil. Durch frühzeitige Beteiligungsmodelle (z. B. stille Beteiligung, virtuelle Anteile, ESOP-Strukturen) lässt sich Verantwortung schrittweise übertragen. Der steuerliche und rechtliche Rahmen bleibt jedoch komplex und erfordert präzise Strukturierung durch Finanz- und Rechtsberater.

c) Externe Käufer und Private Equity

Private-Equity-Gesellschaften treten zunehmend als strukturierte Nachfolgepartner auf. Ihr Kapital sichert Übergänge, birgt aber die Gefahr kultureller Entfremdung. Erfolgreiche Transaktionen entstehen dort, wo der Unternehmer seine Werte und das Geschäftsmodell in Governance-Regeln absichert – etwa durch Family Charters, Beiratssysteme oder Nachfolge-Stiftungen.


4. Handlungsempfehlungen für Berater

Frühzeitige Planung

Nachfolge sollte spätestens fünf Jahre vor dem geplanten Ausstieg vorbereitet werden. Dazu gehören Bewertung, steuerliche Strukturierung, Kommunikation mit Stakeholdern und Nachfolge-Szenarien.

Ganzheitliche Nachfolgearchitektur

Erfolgreiche Übergaben verbinden Familien-, Unternehmens- und Vermögensebene. Dazu zählt die Abstimmung von Testament, Gesellschaftsvertrag und Ehevertrag – oft ein kritischer Punkt in der Beratungspraxis.

Emotionale und kulturelle Faktoren

Die Nachfolge ist nicht nur ein juristischer Prozess, sondern auch ein emotionaler. Berater benötigen hier zunehmend mediative und psychologische Kompetenzen, um Konflikte frühzeitig zu entschärfen.


5. Steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen (Stand 2025)

  • Erbschaftsteuer: Freibetrag für Kinder 400 000 €, Verschonungsregelung (85 % bzw. 100 %) weiterhin gültig, aber mit verschärfter Lohnsummenprüfung.
  • Gesellschaftsrecht: Das reformierte Personengesellschaftsrecht (MoPeG) seit 2024 erleichtert Umstrukturierungen vor einer Übergabe.
  • Nachhaltigkeitsrecht: Unternehmen ab 250 Beschäftigten müssen ESG-Berichtspflichten nach CSRD erfüllen – Nachfolger müssen diese Standards integrieren.

6. Fazit – Nachfolge als Zukunftsstrategie

Die Unternehmensnachfolge ist kein Endpunkt, sondern eine Transformationsaufgabe. Sie verlangt von allen Beteiligten Mut, Strukturen und klare Haltung. Finanz- und Nachfolgeplaner spielen dabei eine Schlüsselrolle – nicht als reine Vermittler, sondern als Architekten einer neuen Generation mittelständischer Verantwortung.


Anhang A – Handlungsschritte für die Nachfolgeplanung

Nr.HandlungsschrittBeschreibung
1Frühzeitige ZielklärungUnternehmerziele, Zeitplan, familiäre Interessen definieren
2UnternehmensbewertungMarktwert, Substanzwert, Zukunftserträge analysieren
3Nachfolgerprofil entwickelnKompetenzen, Kapital, Werteorientierung bestimmen
4Rechtsform prüfenAnpassung an Nachfolgemodell (z. B. GmbH & Co. KG, gGmbH)
5SteueroptimierungSchenkung, Erbfolge, Verschonungsregelung prüfen
6KommunikationsstrategieMitarbeiter, Kunden und Banken rechtzeitig informieren
7FinanzierungsstrukturEigen-/Fremdkapital, Beteiligungsmodelle planen
8ÜbergabevertragJuristisch verbindliche Nachfolgeregelung gestalten
9Begleitung der ÜbergangsphaseCoaching, Beirat, Governance-Strukturen einrichten
10MonitoringNachfolgeprozess regelmäßig evaluieren

Anhang B – Rechtliche Quellen (Stand 2025)

Gesetz / QuelleFundstelleRelevanz
ErbStG §§ 13a/bBGBl. I 2023 Nr. 54Steuerliche Verschonung von Betriebsvermögen
MoPeG (Personengesellschaftsrecht)BGBl. I 2024 S. 18Modernisierung für Nachfolgegesellschaften
CSRD / ESG-ReportingEU-Richtlinie 2024/23 EUNachhaltigkeitsberichterstattungspflicht
HGB §§ 238 ff.HandelsgesetzbuchBuchführungspflichten bei Übernahme
BMF-Schreiben v. 12.05.2024Bewertungsgrundlagen bei BetriebsübergabeSteuerliche Bewertung bei Nachfolgen

Anhang C – Praxisimplikationen

  1. Nachfolgeplanung ist zur strategischen Daueraufgabe geworden.
  2. Erfolgreiche Übergaben erfordern interdisziplinäre Beratung.
  3. Die Mitarbeiterbeteiligung gewinnt als Nachfolgemodell an Bedeutung.
  4. Steuer- und ESG-Themen bestimmen zunehmend die Strukturierung.
  5. Frühzeitige Vorbereitung sichert Werte, Liquidität und Unternehmenskultur.

Schlussgedanke

Die Nachfolgelücke ist real – doch sie eröffnet Raum für innovative Modelle, professionelle Begleitung und eine neue Verantwortungskultur im Mittelstand.
Wer Nachfolge als Zukunftsgestaltung versteht, gestaltet nicht nur das Ende einer Ära, sondern den Beginn einer neuen.

StatistikUnternehmensnachfolge

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