In der heutigen Zeit gewinnen Familienholdings zunehmend an Bedeutung, da sie eine effektive Möglichkeit bieten, Vermögen innerhalb einer Familie zu bündeln und zu verwalten. Gleichzeitig sind sie mit steuerlichen Vorteilen verbunden.
Familienholdings als strategisches Instrument
Familienholdings sind Gesellschaften, die von einer Familie gegründet und kontrolliert werden, um ihr Vermögen zu bündeln und effizient zu verwalten. Dabei können die Familienmitglieder Aktien oder Anteile an der Holdinggesellschaft halten und so indirekt ihre Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen oder Vermögenswerten steuern.
Der Einsatz von Familienholdings bietet mehrere Vorteile:
- Bündelung von Vermögenswerten: Familienholdings ermöglichen es, verschiedene Vermögenswerte unter einem Dach zu bündeln und so eine effektive Verwaltung und Kontrolle zu gewährleisten.
- Steuerliche Vorteile: Familienholdings können steuerliche Vorteile bieten, indem sie insbesondere Dividenden aus Tochtergesellschaften steuerfrei vereinnahmen oder die Veräußerungsgewinne bei Verkauf von Beteiligungen steuerbegünstigt behandeln.
- Generationenübergreifende Vermögensweitergabe: Familienholdings erleichtern die Vermögensweitergabe an die nächste Generation, indem sie den Übergang von Vermögenswerten innerhalb der Familie regeln und so möglicherweise Erbschafts- oder Schenkungssteuern reduzieren.
Rechtliche Anpassungen bei Familienholdings
In den vergangenen Jahren hat der Gesetzgeber verschiedene rechtliche Anpassungen vorgenommen, die Familienholdings betreffen. Hier sind einige der wichtigsten Änderungen:
- Verschärfung der Regelungen zur Gewerbesteuerkürzung: Die Gewerbesteuerkürzung für Beteiligungserträge wurde eingeschränkt, um Gestaltungsmissbrauch zu verhindern. Dies hat zur Folge, dass Familienholdings ihre Beteiligungserträge nicht mehr in vollem Umfang von der Gewerbesteuer befreien können.
- Anpassung der Regelungen zur Grunderwerbsteuer: Bei der Übertragung von Immobilien im Rahmen von Familienholdings wurde die Grunderwerbsteuer verschärft.
- Anpassungen im Erbschaft- und Schenkungssteuerrecht: Im Zuge der jüngsten Reformen im Erbschaft- und Schenkungssteuerrecht wurden die Voraussetzungen für die steuerbegünstigte Übertragung von Betriebsvermögen verschärft. Dies hat auch Auswirkungen auf Familienholdings, da diese nun strengere Anforderungen erfüllen müssen, um in den Genuss von Steuerbegünstigungen zu kommen.
- Verschärfung der Regeln zur Zinsschranke: Die Zinsschranke ist eine steuerliche Regelung, die den Abzug von Zinsaufwendungen als Betriebsausgaben einschränkt. Die Regelungen wurden in den vergangenen Jahren verschärft, was insbesondere für Familienholdings relevant ist, die Fremdfinanzierung nutzen.
- Internationale Entwicklungen: Familienholdings sind auch von internationalen Entwicklungen betroffen, wie beispielsweise der Umsetzung von BEPS-Maßnahmen (Base Erosion and Profit Shifting) durch die OECD oder der Einführung von neuen Steuergesetzen in einzelnen Ländern. Dies kann Auswirkungen auf die steuerliche Gestaltung von grenzüberschreitenden Familienholdings haben.
Steuerliche Aspekte von Familienholdings
Neben den rechtlichen Anpassungen sollten vermögende Familien auch die steuerlichen Aspekte von Familienholdings im Auge behalten. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- Besteuerung von Dividenden und Veräußerungsgewinnen: Familienholdings können steuerliche Vorteile bieten, indem sie Dividenden aus Tochtergesellschaften steuerfrei vereinnahmen oder die Veräußerungsgewinne bei Verkauf von Beteiligungen steuerbegünstigt behandeln. Allerdings sollten Familien darauf achten, dass sie die Voraussetzungen für diese Steuervorteile erfüllen.
- Gewerbesteuerliche Aspekte: Familienholdings sind in der Regel von der Gewerbesteuer befreit oder begünstigt, solange sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Es ist wichtig, diese Voraussetzungen im Blick zu behalten und die steuerliche Gestaltung der Familienholding entsprechend anzupassen.
- Erbschaft- und Schenkungssteuer: Familienholdings können dabei helfen, Erbschaft- und Schenkungssteuerlasten zu reduzieren, indem sie den Übergang von Vermögenswerten innerhalb der Familie regeln. Allerdings sollten Familien darauf achten, dass sie die Voraussetzungen für die steuerbegünstigte Übertragung von Betriebsvermögen erfüllen.
- Internationale Steueraspekte: Bei grenzüberschreitenden Familienholdings sollten vermögende Familien die steuerlichen Regelungen in den beteiligten Ländern berücksichtigen. Dazu gehören insbesondere Regelungen zur Doppelbesteuerung, Verrechnungspreisen und Informationsaustausch.
- Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten: Familienholdings bieten eine Vielzahl von steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings sollten Familien darauf achten, dass ihre Gestaltung den aktuellen rechtlichen Anforderungen entspricht und keine unzulässigen Steuersparmodelle verwendet werden.
Fazit: Familienholdings sind ein effektives Instrument zur Bündelung und Verwaltung von Vermögen innerhalb einer Familie. Allerdings sollten vermögende Familien die rechtlichen Anpassungen und steuerlichen Aspekte im Auge behalten, um die Vorteile einer Familienholding optimal zu nutzen und mögliche Risiken zu minimieren.