Frauen müssen finanziell aufholen


Frauen verdienen durchschnittlich weniger als Männer und erhalten später niedrigere Renten, doch finanzielle Unabhängigkeit ist für sie von hoher Bedeutung. Dies zeigt sich immer wieder in Umfragen. Doch der Weg zur finanziellen Selbstständigkeit scheint oft steinig und lang.

Einkommensschere weit offen nach Familiengründung
Neue Daten des Ifo-Instituts in München verdeutlichen, wie Elternschaft die Einkommensunterschiede in Deutschland verschärft. In der Altersgruppe der 30-Jährigen verdienen Mütter im Schnitt 70 bis 80 Prozent weniger als Väter. Bei Kinderlosen dieses Alters ist der Unterschied deutlich geringer.

Finanzwissen und Vorsorge: Frauen oft im Nachteil
Eine Studie des Marktforschungsinstituts Innofact zeigt: Frauen schätzen ihre finanzielle Situation oft schlechter ein als Männer. Die Sorge vieler Frauen, im Alter finanziell kürzertreten zu müssen, ist häufig berechtigt. Sie arbeiten öfter in Teilzeit, nehmen längere Auszeiten und erhalten meist geringere Gehälter, was sich negativ auf ihre Rentenansprüche auswirkt.

Rolle der Frau bei der Geldanlage
Trotz der Notwendigkeit finanzieller Unabhängigkeit sind Frauen weniger oft für das Thema Geldanlage zuständig. Eine Umfrage von Verivox fand heraus, dass 71 Prozent der Frauen befürchten, sich im Ruhestand finanziell einschränken zu müssen, während dies nur bei 45 Prozent der Männer der Fall ist.

Finanzielle Bildung: Männer vs. Frauen
Männer schätzen ihr Wissen über Finanzen häufig besser ein als Frauen. Laut Umfrage halten 66 Prozent der Männer ihre Kenntnisse für gut, während nur jede zweite Frau dies von sich behauptet. Frauen erkennen auch häufiger Lücken in ihrer Finanzbildung.

Informationsquellen und Investitionsverhalten
Frauen informieren sich oft über Familienmitglieder zu Finanzthemen, während Männer eher externe Quellen wie Websites und Apps nutzen. Zudem investieren Frauen seltener am Kapitalmarkt, vor allem wegen einer höheren Risikoaversion.

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Altersvorsorge
Frauen wählen tendenziell sicherere Geldanlagen. Eine Studie der Professorin Alexandra Niessen-Ruenzi zeigt, dass Männer eher bereit sind, höhere Risiken einzugehen, was ihnen ermöglicht, in renditestärkere, aber schwankungsreichere Anlagen wie Aktien zu investieren.

Lösungsansätze für mehr finanzielle Gleichheit
Niessen-Ruenzi betont die Wichtigkeit einer besseren Betreuungssituation und flexibleren Arbeitsbedingungen. Zudem plädiert sie für eine Ausweitung der gesetzlichen Regeln zur Lohngleichheit und eine Förderung von Frauen in Führungspositionen.

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