Nachfolgeplanung ist weit mehr als die geregelte Weitergabe von Vermögen. Sie bietet die Chance, ein Vermächtnis zu schaffen, das über die eigene Lebenszeit hinaus Bestand hat und positive Veränderungen bewirkt. Ein inspirierendes Beispiel für diesen Ansatz ist das Prinzip Apfelbaum der Initiative „Mein Erbe tut Gutes“. Es zeigt auf, wie Werte, Engagement und Vermögen in der Nachfolgeplanung zusammenfinden können, um langfristig Gutes zu bewirken.
Das Prinzip Apfelbaum: Mehr als nur eine Metapher
Der Apfelbaum steht sinnbildlich für Wachstum, Beständigkeit und Nachhaltigkeit. Seine Wurzeln symbolisieren Wissen und Werte, die Grundlage eines jeden Vermächtnisses. Die Früchte – goldene Äpfel – stehen für die positiven Auswirkungen, die aus einer durchdachten Nachfolgeplanung resultieren: Unterstützung von Bildung, Umweltprojekten oder sozialen Initiativen.
Praxisbeispiel: Ein Unternehmer aus Bayern entschied, sein Vermögen teilweise in eine Stiftung einzubringen, die Umweltprojekte fördert. Die Stiftung trägt seinen Namen und sorgt dafür, dass seine Leidenschaft für den Naturschutz über seinen Tod hinaus Wirkung entfaltet. Seine Nachkommen verstehen diesen Schritt als Vermächtnis und setzen die Arbeit aktiv fort.
Warum philanthropische Nachfolgeplanung relevant ist
Unsere Welt steht vor Herausforderungen wie dem Klimawandel, sozialer Ungleichheit und Bildungslücken. Philanthropische Nachfolgeplanung ermöglicht, Vermögen gezielt einzusetzen, um einen positiven Beitrag zu leisten. Dabei gibt es zahlreiche Ansätze:
- Testamentsspenden: Ein Teil des Erbes wird gemeinnützigen Organisationen zugedacht.
- Stiftungsgründung: Eine Stiftung kann langfristig Projekte unterstützen, die Ihnen am Herzen liegen.
- Impact Investing: Vermögen wird so angelegt, dass es finanzielle Rendite und gesellschaftlichen Nutzen bringt.
Wie Finanz- und Nachfolgeplaner unterstützen können
Für Finanz- und Nachfolgeplaner liegt der Schwerpunkt darauf, Mandanten nicht nur in rechtlichen und steuerlichen Fragen zu begleiten, sondern auch bei der Definition und Umsetzung ihrer persönlichen Ziele. Folgende Schritte können hilfreich sein:
- Werte und Ziele klären: Was möchten Ihre Mandanten bewirken? Welche Themen liegen ihnen besonders am Herzen?
- Möglichkeiten aufzeigen: Von Testamentsspenden bis zu Impact Investing – stellen Sie die Optionen anschaulich dar.
- Rechtliche und steuerliche Aspekte berücksichtigen: Eine saubere Strukturierung, vermeidet Konflikte und sorgt für eine effiziente Umsetzung.
- Langfristigkeit sichern: Gemeinsam mit Ihren Mandanten können Sie Strukturen schaffen, die auch über deren Lebenszeit hinaus wirken.
Praxisbeispiel: Eine Unternehmerin, die ihre Firma erfolgreich an ihre Kinder übergeben hat, entscheidet sich dafür, einen Teil des Erlöses aus dem Unternehmensverkauf in Bildungsprojekte zu investieren. Gemeinsam mit ihrem Finanzplaner entwickelt sie eine Strategie, die es ihr ermöglicht, diese Projekte steuerlich effizient und nachhaltig zu fördern.
Checkliste: Schritte zur nachhaltigen Nachfolgeplanung
Schritt | Beschreibung | Rechtliche Quellen |
---|---|---|
1. Werte definieren | Was ist Ihnen wichtig? Welche Themen möchten Sie unterstützen? | BGB §§ 1922 ff. |
2. Vermögensaufstellung erstellen | Analysieren Sie Ihre Vermögenswerte und prüfen Sie, welche Mittel für philanthropische Zwecke genutzt werden können. | HGB, EStG |
3. Ziele festlegen | Formulieren Sie konkrete Ziele, die Ihr Vermögen erreichen soll. | Individuelle Vereinbarungen |
4. Beratung einholen | Konsultieren Sie Fachleute für rechtliche, steuerliche und finanzielle Fragestellungen. | StBerG, RAO |
5. Langfristige Strukturen schaffen | Gründen Sie z. B. eine Stiftung oder nutzen Sie Testamentsspenden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten. | StiftG, ErbStG |
Fazit
Das Prinzip Apfelbaum zeigt eindrucksvoll, wie Nachfolgeplanung mehr sein kann als die rein finanzielle Weitergabe von Vermögen. Es ist eine Gelegenheit, Werte und Engagement zu verbinden und eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Finanz- und Nachfolgeplaner spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Mandanten bei der Umsetzung ihrer Visionen unterstützen.