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  • Henning Krischke
  • 9. März 2025

Erbstreit bei Peek & Cloppenburg: Ein Lehrstück für Finanz- und Nachfolgeplaner

  • 6 Min. Lesezeit
  • Erben & Vererben
Gerechte Verteilung von Recht und Geld, emotionale Eierköpfe.
Erbstreit bei Peek & Cloppenburg: Ein Lehrstück für Finanz- und Nachfolgeplaner

Der Fall Peek & Cloppenburg ist ein Paradebeispiel für die Herausforderungen, die in der Nachfolgeplanung von Familienunternehmen auftreten können. Ein Unternehmen mit langer Tradition, ein Patriarch mit mehreren Nachkommen, konkurrierende Testamente und der Verdacht auf gezielte Unternehmensumstrukturierungen im Vorfeld des Erbfalls – all das macht diesen Fall besonders brisant.

Die Ausgangssituation: Ein traditionsreiches Unternehmen im Umbruch

Peek & Cloppenburg gehört zu den bekanntesten Modehäusern in Deutschland. Die Marke steht seit Generationen für hochwertige Bekleidung und ein weitverzweigtes Filialnetz. Doch in den vergangenen Jahren geriet das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Im März 2023 musste die Düsseldorfer Gesellschaft Peek & Cloppenburg Insolvenz anmelden – eine Nachricht, die für viele überraschend kam, insbesondere angesichts des beträchtlichen Familienvermögens.

Der Patriarch Harro Uwe Cloppenburg, über Jahrzehnte prägende Figur des Modeimperiums, verstarb im Oktober 2023. Sein Ableben löste einen hochkomplexen Erbstreit aus, der bis heute nicht geklärt ist. Zentral ist die Frage, welches Testament als gültig angesehen wird.

Die Kernfrage: Welches Testament gilt?

Zwei unterschiedliche Testamente sorgen für Spannungen innerhalb der Familie:

  • Das Testament von 2009: Dieses soll den jüngsten Sohn Patrick Cloppenburg als Alleinerben bestimmen. Würde es als gültig erklärt, hätte er alleinige Kontrolle über ein Vermögen von rund 300 Millionen Euro.
  • Das Testament von 2019: In diesem Dokument wird das Erbe auf die gesamte Familie – also auch auf Patricks ältere Geschwister und seine Mutter – gleichmäßig verteilt.

Der juristische Streit dreht sich darum, welches dieser Testamente tatsächlich den letzten Willen des Verstorbenen widerspiegelt. Eine solche Konstellation ist in der Praxis nicht ungewöhnlich: Gerade bei wohlhabenden Unternehmern mit komplexen Vermögensverhältnissen gibt es oft mehrere Testamente, die je nach Zeitpunkt und Umständen stark voneinander abweichen.

Für Finanz- und Nachfolgeplaner sind folgende Fragen besonders relevant:

  • Wurde das spätere Testament korrekt errichtet? Änderungen im Testament sind jederzeit möglich, müssen aber formalen und inhaltlichen Anforderungen entsprechen. Eine nachträgliche Anfechtung durch Familienmitglieder kommt häufig vor, insbesondere wenn ein potenzieller Alleinerbe im vorherigen Testament begünstigt wurde.
  • Gibt es Hinweise auf eine bewusste Beeinflussung? In Erbstreitigkeiten wird oft der Vorwurf erhoben, dass der Erblasser manipuliert wurde. Gerade wenn ältere Menschen ihr Testament ändern, kann es Verdachtsmomente geben, dass dies unter Einflussnahme eines Dritten geschehen ist.
  • Welche steuerlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen hat das jeweils gültige Testament? Eine unklare oder nicht durchdachte Testamentsgestaltung kann erhebliche steuerliche Nachteile für die Erben oder das Unternehmen mit sich bringen.

Der Verdacht: Insolvenz als strategischer Schachzug?

Besonders brisant ist die Vermutung, dass Patrick Cloppenburg die Insolvenz von Peek & Cloppenburg bewusst herbeigeführt haben könnte.

Nach Berichten aus der Presse soll der jüngste Sohn bereits 2021 Pläne für eine Umstrukturierung gehabt haben. Dabei tauchte das Wort „Schutzschirm“ in internen Dokumenten auf – ein Hinweis darauf, dass gezielt eine Insolvenz genutzt werden könnte, um Schulden zu eliminieren. Die Frage, ob die Insolvenz geplant war oder ob es sich um einen unausweichlichen Schritt handelte, bleibt offen.

Für Finanz- und Nachfolgeplaner sind hier mehrere Aspekte spannend:

  • Kann eine geplante Insolvenz ein legitimes Mittel der Nachfolgeplanung sein? Theoretisch ist es möglich, dass Unternehmer bewusst eine Restrukturierung durch Insolvenz anstreben, um bestehende Schulden zu bereinigen und das Unternehmen in eine neue Gesellschaftsstruktur zu überführen.
  • Welche rechtlichen Grenzen gibt es? Insolvenzverschleppung oder das vorsätzliche Herbeiführen einer Insolvenz kann strafrechtliche Konsequenzen haben. Dennoch gibt es legale Wege, um eine Restrukturierung innerhalb eines Nachfolgeprozesses vorzunehmen.
  • Welche Risiken ergeben sich für Kreditgeber und Banken? In diesem Fall musste die KfW-Bank 200 Millionen Euro abschreiben – ein erheblicher Schaden. Für Kreditgeber stellt sich daher die Frage, wie sie sich in solchen Nachfolgeprozessen besser absichern können.

Familieninterne Konflikte: Eskalation nach dem Erbfall

Ein weiterer dramatischer Aspekt des Falls ist der Umgang von Patrick Cloppenburg mit seiner Mutter nach dem Tod des Vaters.

Kurz nach dem Ableben von Harro Uwe Cloppenburg soll Patrick den Mietvertrag für das Elternhaus gekündigt haben, wodurch seine Mutter ausziehen musste. Zudem verlor sie den Zugang zu einem Dienstwagen samt Chauffeur. Diese Maßnahmen führten zu einer weiteren Eskalation innerhalb der Familie.

Auch solche Entwicklungen sind für Nachfolgeplaner von großer Bedeutung:

  • Wie kann verhindert werden, dass ein Erbe seine Macht missbraucht? Ein durchdachter Erbvertrag kann Vorkehrungen enthalten, um Alleinerben an bestimmte Pflichten zu binden, etwa durch die Einsetzung eines neutralen Nachlassverwalters.
  • Wie lassen sich finanzielle Absicherungen für überlebende Ehepartner sicherstellen? Die Kündigung des Mietvertrags zeigt, dass selbst wohlhabende Hinterbliebene sich in einer prekären Situation wiederfinden können, wenn ihr Wohnrecht oder ihre finanzielle Versorgung nicht klar geregelt ist.

Juristische und wirtschaftliche Folgen des Erbscheinstreits

Der Fall befindet sich derzeit im Erbscheinverfahren vor dem Amtsgericht Düsseldorf.

Dieses Verfahren wird darüber entscheiden, welches Testament als rechtskräftig anerkannt wird und wie die Erbverteilung letztlich erfolgt. Die Auswirkungen sind weitreichend – sowohl für die betroffenen Familienmitglieder als auch für die Zukunft des Unternehmens.

Erbscheinverfahren sind ein zentraler Bestandteil der Nachfolgeplanung, insbesondere wenn Unklarheiten über den letzten Willen des Erblassers bestehen. Für Finanz- und Nachfolgeplaner bedeutet dies:

  • Eine rechtzeitige Erbschaftsplanung mit klaren Testamenten und Erbverträgen kann langwierige Streitigkeiten verhindern.
  • Unternehmerische Entscheidungen sollten bereits zu Lebzeiten des Erblassers in einer klaren Nachfolgestrategie verankert sein, um solche Konflikte zu minimieren.
  • Externe Berater können helfen, frühzeitig sinnvolle Strukturen zu schaffen, die allen Familienmitgliedern eine faire und praktikable Lösung bieten.

Checkliste für die Erbschaftsplanung in Familienunternehmen

SchrittBeschreibung
1. Bestandsaufnahme des VermögensDetaillierte Auflistung aller Vermögenswerte, einschließlich Unternehmensanteilen, Immobilien und liquiden Mitteln.
2. Erstellung oder Aktualisierung des TestamentsFestlegung der Erbfolge und Verteilung des Vermögens gemäß den persönlichen Wünschen.
3. Steuerliche Beratung einholenAnalyse der erbschaftssteuerlichen Auswirkungen und Entwicklung von Strategien zur Steueroptimierung.
4. Einsetzung eines TestamentsvollstreckersBenennung einer neutralen Person zur Umsetzung des letzten Willens und Verwaltung des Nachlasses.
5. Regelung der UnternehmensnachfolgeFestlegung, wer die operative Führung des Unternehmens übernimmt, und Definition von Entscheidungsprozessen.
6. Kommunikation mit allen BeteiligtenOffene Gespräche mit Familienmitgliedern und potenziellen Erben, um Transparenz zu schaffen und Missverständnisse zu vermeiden.
7. Regelmäßige Überprüfung der getroffenen RegelungenAnpassung der Nachfolgeplanung an veränderte familiäre oder unternehmerische Situationen.

Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie entscheidend eine durchdachte Nachfolgeplanung ist. Unternehmer und Finanzplaner sollten sich frühzeitig mit diesen Themen befassen, um Streitigkeiten zu vermeiden und den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

ErbstreitNachfolgeplanungTestament

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