Ab dem 1. Juli 2023 wird ein bedeutendes Update im deutschen Stiftungsrecht und den Landesstiftungsgesetzen in Kraft treten, das erhebliche Auswirkungen auf die Finanz- und Nachfolgeplanung für vermögende Kunden haben wird. Das Stiftungsrecht, als zentraler Bestandteil der Vermögensstrukturierung und -planung, insbesondere für vermögende Einzelpersonen und Familien, stand schon länger vor der Notwendigkeit einer Modernisierung und Harmonisierung. Ziel war es, ein einheitliches und zeitgemäßes rechtliches Rahmenwerk zu schaffen, das den aktuellen Anforderungen im Hinblick auf Rechtssicherheit, Flexibilität und Transparenz gerecht wird. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über diese bevorstehenden Rechtsänderungen und skizziert fünf zentrale Thesen, die Finanz- und Nachfolgeplaner bei der Beratung ihrer vermögenden Kundschaft im Blick behalten sollten.
Die Stiftungsrechtsreform zielt darauf ab, das Stiftungsrecht auf Bundesebene zu harmonisieren und gleichzeitig Raum für individuelle landesspezifische Regelungen zu lassen. Ein Hauptmerkmal dieser Reform ist die Einführung eines bundeseinheitlichen Stiftungszivilrechts, das die bisherigen 16 Landesstiftungsgesetze ablöst.
Hier sind fünf Kernthesen, die im Rahmen der Reform hervorgehoben werden:
- Vereinheitlichung des Stiftungsrechts: Durch die Vereinheitlichung wird die Rechtslage übersichtlicher und einfacher handhabbar. Dies kann für Finanz- und Nachfolgeplaner Vorteile bringen, indem sie ihren Kunden mehr Rechtssicherheit und Vorhersehbarkeit bieten können.
- Flexibilität in der Stiftungsform: Die Reform sieht auch eine größere Flexibilität in Bezug auf die Stiftungsform vor. Dies ermöglicht den Beratern, maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Bedürfnisse und Ziele ihrer Kunden zu erarbeiten.
- Verbesserung der Stiftungsaufsicht: Mit der Reform wird auch die Stiftungsaufsicht verbessert und stärker standardisiert. Dies könnte den Vertrauensgrad in Stiftungen als Instrumente zur Vermögensübertragung erhöhen.
- Erhöhung der Transparenz: Die Reform sorgt auch für mehr Transparenz im Stiftungssektor. Das könnte die Attraktivität von Stiftungen für vermögende Kunden erhöhen, die besonderen Wert auf Transparenz und Rechenschaftspflicht legen.
- Anpassungsfähigkeit an zukünftige Entwicklungen: Die Reformen sind so gestaltet, dass sie an zukünftige Entwicklungen angepasst werden können. Das ermöglicht es Finanz- und Nachfolgeplanern, ihre Strategien entsprechend zu aktualisieren und anzupassen.
Fazit:
Die anstehende Stiftungsrechtsreform und die damit verbundenen Anpassungen der Landesstiftungsgesetze stellen einen Wendepunkt in der Finanz- und Nachfolgeplanung dar. Sie ermöglichen Finanz- und Nachfolgeplanern eine verbesserte, individuell zugeschnittene Beratung ihrer vermögenden Kunden. Hierbei sind hauptsächlich die Harmonisierung, Flexibilität, verbesserte Aufsicht, erhöhte Transparenz und Zukunftsfähigkeit der Reformen entscheidend. Sie können dazu beitragen, das Vertrauen in Stiftungen als Instrumente zur Vermögensübertragung zu stärken und somit den Stiftungssektor insgesamt zu beleben.
Die neuen Änderungen stellen sowohl Herausforderungen als auch Chancen dar, erfordern jedoch eine sorgfältige Anpassung der bestehenden Beratungspraktiken. Finanz- und Nachfolgeplaner sollten sich gründlich mit den neuen Regelungen auseinandersetzen und ihre Strategien entsprechend anpassen, um ihren Kunden die bestmögliche Beratung und Unterstützung zu bieten. Es ist wichtig, die Änderungen als eine Gelegenheit zu sehen, die Effizienz und Qualität der Beratungsdienstleistungen zu steigern und so einen besseren Service für vermögende Kunden zu bieten.
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