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  • Henning Krischke
  • 6. Juni 2025

Heilberufe im Wealth Management: Warum Ärzte und Apotheker eine Finanzplanung der besonderen Art brauchen

  • 7 Min. Lesezeit
  • Beraterwissen,Finanzplanung,Wissensforum Heilberufe
Ärztin untersucht Patientin mit Stethoskop
Heilberufe im Wealth Management: Warum Ärzte und Apotheker eine Finanzplanung der besonderen Art brauchen

Ein Praxisleitfaden für Finanz- und Nachfolgeplaner im Private Banking

Die Beratung von Heilberuflern gehört zu den anspruchsvollsten Disziplinen im Wealth Management. Während Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker oft über attraktive Einkommens- und Vermögensstrukturen verfügen, bewegen sie sich in einem regulatorischen Dickicht, das herkömmliche Planungsansätze regelmäßig an ihre Grenzen bringt. Doch gerade diese Komplexität eröffnet für spezialisierte Berater sowohl fachlich als auch wirtschaftlich außergewöhnliche Chancen.

Das regulatorische Fundament: Wo alles anders ist

Fremdbesitzverbot revolutioniert die Finanzierungslandschaft

Das Fremdbesitzverbot nach § 7 Apothekengesetz und die entsprechenden Regelungen in den Heilberufsgesetzen der Länder bilden das Fundament aller strategischen Überlegungen. Eine Apotheke darf ausschließlich von approbierten Apothekern betrieben werden, ähnliche Beschränkungen gelten für Arztpraxen. Diese scheinbar simple Regel verändert die gewohnten Finanzierungsansätze fundamental.

Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Tragweite: Eine etablierte Apothekerin in München möchte ihre Stadtapotheke im Wert von 1,8 Millionen Euro an ihre Tochter übertragen. Anders als bei einem Industrieunternehmen stehen hier keine Private-Equity-Lösungen, stille Beteiligungen oder Investor-Modelle zur Verfügung. Die Finanzierung muss über klassische Instrumente erfolgen – was Raum für kreative Strukturierungen schafft.

Berufsständische Versorgungswerke verändern die Altersvorsorgeplanung

Heilberufler sind nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern in berufsständischen Versorgungswerken organisiert. Diese funktionieren nach anderen Prinzipien, bieten oft bessere Leistungen, erfordern aber eine vollkommen andere Herangehensweise in der Altersvorsorgeplanung. Die Integration mit privater Vorsorge wird damit zu einer eigenen Kunst.

Bewertungsmethoden: Das Stuttgarter Verfahren als Goldstandard

Für die Bewertung von Heilberufspraxen hat sich das Stuttgarter Verfahren etabliert, auch wenn es rechtlich nicht bindend ist. Die Grundformel lautet:Praxiswert=(Jahresgewinn×Bewertungsfaktor)+SubstanzwertPraxiswert=(Jahresgewinn×Bewertungsfaktor)+Substanzwert

Die Bewertungsfaktoren variieren erheblich je nach Fachrichtung:

  • Hausarztpraxen: 1,5 – 2,5
  • Fachärzte: 2,0 – 3,5
  • Zahnärzte: 2,5 – 4,0
  • Apotheken: 3,0 – 4,5

Konkrete Bewertung einer Zahnarztpraxis:

  • Durchschnittlicher Jahresgewinn: 280.000 Euro
  • Bewertungsfaktor: 3,2
  • Substanzwert (Geräte, Einrichtung): 120.000 Euro

Gesamtwert=(280.000×3,2)+120.000=1.016.000 EuroGesamtwert=(280.000×3,2)+120.000=1.016.000 Euro

Diese Bewertung bildet jedoch nur den Ausgangspunkt. Standortqualität, Patientenstamm, Spezialisierungsgrad und Nachfolgesituation beeinflussen den tatsächlichen Marktpreis erheblich.

Finanzierungsstrukturen: Kreativität im regulierten Umfeld

Mehrschichtige Finanzierungsmodelle als Standard

Da das Eigenkapital bei Existenzgründern naturgemäß begrenzt ist, erfordern Praxisfinanzierungen oft mehrschichtige Ansätze. Ein bewährtes Modell für eine Praxisübernahme im Wert von 900.000 Euro:

  • Eigenkapital: 180.000 Euro (20%)
  • Bankdarlehen: 450.000 Euro (50%)
  • Verkäuferdarlehen: 180.000 Euro (20%)
  • Leasing für Ausstattung: 90.000 Euro (10%)

Verkäuferdarlehen als strategisches Win-Win-Instrument

Verkäuferdarlehen spielen eine Schlüsselrolle in der Praxisfinanzierung. Der abgebende Arzt gewährt dem Nachfolger ein Darlehen zu oft günstigen Konditionen. Dies schafft steuerliche Vorteile für den Verkäufer, da die Ratenzahlung zu einer geringeren Steuerprogression führen kann, und reduziert gleichzeitig den Fremdkapitalbedarf des Käufers.

Moderne Finanzierungsbausteine gewinnen an Bedeutung

Factoring gewinnt bei Praxen mit hohem Privatpatientenanteil zunehmend an Bedeutung. Offene Rechnungen werden an Factoringunternehmen verkauft, was die Liquidität verbessert und Ausfallrisiken reduziert. Leasing-Modelle haben sich von der reinen Geräte-Finanzierung zu Komplettlösungen für ganze Praxiseinrichtungen entwickelt.

Steueroptimierung: Wo sich Expertise richtig auszahlt

Veräußerungsgewinne intelligent gestalten

Bei Praxisverkäufen greift § 34 EStG (außerordentliche Einkünfte), der eine erhebliche Steuerreduzierung ermöglichen kann. Die Steuerbelastung wird nach einem besonderen Verfahren berechnet:Steuerersparnis=Normale Steuer−(5×Steuer auf 15 des Vera¨ußerungsgewinns)Steuerersparnis=Normale Steuer−(5×Steuer auf 51​ des Vera¨ußerungsgewinns)

Beispielrechnung:

  • Veräußerungsgewinn: 500.000 Euro
  • Grenzsteuersatz ohne § 34: 45%
  • Normale Steuerbelastung: 225.000 Euro
  • Mit § 34 EStG: ca. 165.000 Euro

Steuerersparnis=225.000−165.000=60.000 EuroSteuerersparnis=225.000−165.000=60.000 Euro

Abschreibungsstrategien optimieren

Bei der Praxisausstattung können verschiedene Abschreibungsmethoden zum Einsatz kommen. Ein MRT-Gerät mit Anschaffungskosten von 800.000 Euro:

  • Lineare Abschreibung (10 Jahre): 80.000 Euro jährlich
  • Degressive Abschreibung (25% p.a.): Jahr 1: 200.000 Euro

Bei einem Grenzsteuersatz von 42% ergibt sich im ersten Jahr eine zusätzliche Steuerersparnis von 50.400 Euro durch die degressive Abschreibung.

Nachfolgeplanung: Rechtzeitige Weichenstellung als Erfolgsfaktor

Familieninterne versus externe Nachfolge

Die Nachfolgeplanung sollte mindestens 5-10 Jahre vor der geplanten Übergabe beginnen. Bei familieninterner Nachfolge können Schenkungen über Freibeträge optimiert werden:

  • Schenkungsfreibetrag Kind: 400.000 Euro (alle 10 Jahre)
  • Bei Ehepaaren: 800.000 Euro pro Kind möglich
  • Zusätzlich: Begünstigung nach §§ 13a, 13b ErbStG für Betriebsvermögen

Strukturierte Übergabemodelle reduzieren Risiken

Bewährt haben sich gestaffelte Übergaben in drei Phasen:

  1. Phase 1: Anstellung des Nachfolgers (2-3 Jahre)
  2. Phase 2: Partnerschaft/Gesellschafteraufnahme (2-3 Jahre)
  3. Phase 3: Vollständige Übernahme

Dieses Vorgehen ermöglicht beiden Seiten, sich kennenzulernen und reduziert Risiken erheblich.

Risikomanagement: Spezielle Absicherungsstrategien für Heilberufe

Berufshaftpflicht richtig dimensionieren

Die Berufshaftpflichtversicherung ist existenziell wichtig. Empfohlene Mindestdeckungen orientieren sich am Risikoprofil:

  • Ärzte: 5 Millionen Euro
  • Zahnärzte: 2,5 Millionen Euro
  • Apotheker: 2,5 Millionen Euro

Praxisausfallversicherung als unterschätztes Instrument

Eine oft übersehene, aber wichtige Absicherung ist die Praxisausfallversicherung. Sie übernimmt laufende Kosten bei krankheitsbedingtem Ausfall und kann die wirtschaftliche Existenz retten. Besonders bei Einzelpraxen mit hohen Fixkosten ist diese Absicherung unverzichtbar.

Cyber-Risiken im Gesundheitswesen

Mit der fortschreitenden Digitalisierung steigen die Cyber-Risiken exponentiell. Eine Cyber-Versicherung schützt vor den Folgen von Hackerangriffen auf Patientendaten oder Praxissysteme. Die DSGVO verschärft die Haftungsrisiken zusätzlich.

Digitalisierung: Herausforderung und Chance zugleich

Die Einführung elektronischer Patientenakten und Telemedizin-Lösungen erfordert erhebliche Investitionen. Das Krankenhauszukunftsgesetz stellt 4,3 Milliarden Euro für die Digitalisierung bereit – eine Chance für innovative Finanzierungskonzepte.

Gleichzeitig eröffnen Telemedizin, Online-Sprechstunden und digitale Gesundheitsdienste neue Einnahmequellen, erfordern aber auch angepasste Finanzplanungsstrategien. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung beschleunigt und neue Möglichkeiten geschaffen.

Die Rolle des spezialisierten Wealth Managers

Spezialisierte Berater werden zu zentralen Koordinatoren im komplexen Umfeld ihrer Heilberufler-Mandanten. Dies erfordert mehrere Kernkompetenzen:

Fachliche Expertise: Tiefes Verständnis für Berufsrecht, Versorgungswerke und branchenspezifische Besonderheiten ist unerlässlich. Die regulatorischen Rahmenbedingungen ändern sich kontinuierlich und erfordern permanente Weiterbildung.

Netzwerk-Management: Enge Zusammenarbeit mit Steuerberatern, Rechtsanwälten und Praxismaklern ist erforderlich. Nur im interdisziplinären Team lassen sich optimale Lösungen entwickeln.

Kommunikationsfähigkeit: Die Fähigkeit zur verständlichen Kommunikation komplexer Sachverhalte ist entscheidend. Mediziner denken oft anders als Finanzexperten und benötigen entsprechend aufbereitete Informationen.

Praktische Umsetzung: Strukturierter Beratungsansatz

BeratungsschrittKernaspekteRechtliche Grundlagen
SituationsanalysePraxisstruktur, Einkommen, Versorgungswerk, persönliche ZieleHeilberufsgesetze, Berufsordnungen
PraxisbewertungStuttgarter Verfahren, Marktfaktoren, StandortqualitätBewG, ErbStG, IDW-Standards
FinanzierungsstrukturEigenkapital, Darlehen, Leasing, VerkäuferdarlehenKWG, BGB, Leasingverordnung
Steueroptimierung§ 34 EStG, Abschreibungen, FreibeträgeEStG, AO, ErbStG
NachfolgeplanungBewertung, Übergabeformen, Steuergestaltung§§ 13a, 13b ErbStG, Berufsrecht
RisikomanagementHaftpflicht, Ausfallschutz, Cyber-RisikenVVG, Berufsordnungen
AltersvorsorgeVersorgungswerk, private ErgänzungSatzungen der Versorgungswerke

Wichtige Rechtsquellen für die tägliche Praxis:

  • Einkommensteuergesetz (EStG), insbesondere §§ 18, 34
  • Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz (ErbStG), §§ 13a, 13b
  • Bewertungsgesetz (BewG)
  • Apothekengesetz (ApoG), § 7
  • Heilberufsgesetze der Länder
  • Berufsordnungen der Kammern
  • Satzungen der berufsständischen Versorgungswerke

Zukunftstrends: Was Berater im Blick behalten sollten

Demografischer Wandel verändert die Nachfragestruktur

Der demografische Wandel beeinflusst sowohl die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen als auch das Angebot an Heilberuflern. Viele Praxisinhaber stehen vor der Herausforderung, geeignete Nachfolger zu finden. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen durch eine alternde Gesellschaft.

Regulatorische Veränderungen kontinuierlich monitoren

Die Gesundheitspolitik befindet sich im ständigen Wandel. Neue Gesetze und Verordnungen können bestehende Finanzplanungen obsolet machen. Ein kontinuierliches Monitoring der regulatorischen Entwicklungen ist daher unerlässlich.

Technologische Disruption als Chance

Künstliche Intelligenz, Robotik und Telemedizin verändern die Heilberufe fundamental. Diese Entwicklungen eröffnen neue Geschäftsmodelle, erfordern aber auch erhebliche Investitionen in Technologie und Weiterbildung.

Fazit: Spezialisierung als Erfolgsfaktor im Wealth Management

Die Beratung von Heilberuflern stellt eine Königsdisziplin im Wealth Management dar, die tiefes Fachwissen und Verständnis für komplexe Rahmenbedingungen erfordert. Berater, die sich in diesem Segment spezialisieren, können ihren Mandanten echten Mehrwert bieten und sich gleichzeitig ein lukratives Geschäftsfeld erschließen.

Die Zukunft bringt weitere Herausforderungen mit sich: Digitalisierung, demografischer Wandel und neue Versorgungsformen verändern die Landschaft kontinuierlich. Umso wichtiger ist es, als Berater am Puls der Zeit zu bleiben und innovative Lösungen zu entwickeln.

Ein Aspekt bleibt konstant: Heilberufler benötigen kompetente Partner, die ihre spezifischen Bedürfnisse verstehen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln können. In diesem Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation liegt die große Chance für spezialisierte Wealth Manager und Family Officers. Wer diese Herausforderung annimmt und die notwendige Expertise aufbaut, kann sich einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil in einem wachsenden Markt sichern.

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