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  • Henning Krischke
  • 28. Februar 2025

Wirksamkeit von Eheverträgen bei Gütertrennung im „Outbound-Fall“ – Analyse des BGH-Urteils XII ZB 531/22

  • 4 Min. Lesezeit
  • Erben & Vererben,Recht & Steuern
Figuren auf einem Holztisch mit verschränkten Armen
Wirksamkeit von Eheverträgen bei Gütertrennung im „Outbound-Fall“ – Analyse des BGH-Urteils XII ZB 531/22

Einleitung: Definition des „Outbound-Falls“
In der Rechtswissenschaft wird der Begriff „Outbound-Fall“ verwendet, um Fälle zu beschreiben, in denen eine Verbindung zu einem anderen Staat besteht – etwa durch die Nationalität der beteiligten Personen oder ihren gewöhnlichen Aufenthaltsort. Bei Eheverträgen führt diese internationale Verknüpfung zu besonderen Herausforderungen, da die Rechtsordnungen verschiedener Länder kollidieren können. Das BGH-Urteil XII ZB 531/22 beleuchtet die Wirksamkeit eines Ehevertrags mit Gütertrennung bei einem libanesisch-deutschen Ehepaar und verdeutlicht, wie wichtig eine klare Regelung der anwendbaren Rechtsordnung ist.

Sachverhalt: Die Details des Falles
In diesem Fall lebten der Antragsteller, ein libanesischer Staatsangehöriger, und die Antragsgegnerin, eine deutsche Staatsangehörige, in Deutschland. Noch vor der Eheschließung schlossen sie in Anwesenheit zweier muslimischer Zeugen einen notariellen Ehevertrag. Darin vereinbarten die Parteien Gütertrennung und definierten somit den Vermögensausgleich für einen möglichen Scheidungsfall. Bei der späteren Scheidung forderte die Antragsgegnerin eine detaillierte Vermögensauskunft über das Anfangs-, Trennungs- und Endvermögen des Antragstellers, um mögliche Ansprüche geltend zu machen. Der Antragsteller verwies auf die im Ehevertrag vereinbarte Gütertrennung und lehnte die Auskunft ab.

Die Vorinstanz erklärte den gesamten Ehevertrag für unwirksam und stellte fest, dass die Regelungen dem deutschen Rechtsverständnis zuwiderlaufen. Der Antragsteller erhob daraufhin eine zugelassene Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof, um die Unwirksamkeit des Vertrages anzufechten. Das Urteil, das daraufhin folgte, gibt wichtige Einblicke in die Anforderungen an die Wirksamkeit von Eheverträgen in grenzüberschreitenden Fällen.

Entscheidungsgründe des BGH
Das BGH urteilte, dass der Ehevertrag insgesamt unwirksam sei (BGH 29.11.23, XII ZB 531/22). Ausschlaggebend war, dass der Vertrag keine eindeutige Rechtswahl beinhaltete und somit automatisch das deutsche Recht Anwendung findet. Die Vereinbarungen zur Gütertrennung wurden als sittenwidrig angesehen, da sie die Antragsgegnerin erheblich benachteiligten. Unterhaltsansprüche wurden nur unter bestimmten Bedingungen gewährt, was für die Antragsgegnerin bedeutete, dass sie für einen nachehelichen Unterhalt auf den Nachweis eines Verschuldens des Antragstellers angewiesen wäre. Auch andere Vertragsregelungen waren stark zu Lasten der Antragsgegnerin gestaltet und entsprachen nicht dem deutschen Scheidungsfolgenrecht.

Die Entscheidung betonte, dass der Vertrag gegen den „ordre public“ verstoße, da die einseitige Belastung der Antragsgegnerin gegen die deutschen Grundsätze der ehelichen Gleichberechtigung und Fairness verstoße. Das BGH urteilte, dass eine salvatorische Klausel in diesem Fall nicht ausreicht, um die Nichtigkeit einzelner Bestimmungen zu kompensieren.

Praxisrelevanz für Finanz- und Nachfolgeplaner
Die Entscheidung zeigt, wie sorgfältig Eheverträge im internationalen Kontext gestaltet werden müssen. Finanz- und Nachfolgeplaner sollten Mandanten, die aus verschiedenen Kulturen stammen oder im Ausland leben, auf die folgenden Aspekte hinweisen:

  1. Rechtswahl eindeutig festlegen: Eine klare Regelung, welches Recht anzuwenden ist, reduziert Unsicherheiten und stellt sicher, dass im Streitfall die gewollten Regelungen beibehalten werden.
  2. Fairness und Ausgewogenheit sicherstellen: Ein Vertrag, der einseitig zu Lasten eines Partners gestaltet ist, wird schnell als sittenwidrig eingestuft. Daher sollten Unterhaltsregelungen, der Versorgungsausgleich und die Güterverteilung transparent und fair gestaltet sein.
  3. Verweis auf gesetzliche Regelungen zur Absicherung: Eine salvatorische Klausel reicht nicht aus, wenn der Vertrag insgesamt unfaire Lastenverteilungen beinhaltet. Finanz- und Nachfolgeplaner sollten sicherstellen, dass alle wichtigen Regelungen im Einklang mit dem deutschen Recht und dem Gleichheitsgrundsatz stehen.

Beispiel aus der Praxis
Ein ähnlicher Fall könnte entstehen, wenn ein Ehepaar mit deutscher und spanischer Nationalität in Deutschland lebt und eine Scheidung erwägt. Obwohl das Paar einen Ehevertrag nach spanischem Recht geschlossen hat, würde im Scheidungsfall deutsches Recht angewendet, sofern keine eindeutige Rechtswahl vorliegt. Um Rechtskonflikte zu vermeiden, sollten Finanz- und Nachfolgeplaner Mandanten dabei unterstützen, eine klare Rechtswahl in den Vertrag aufzunehmen und sicherzustellen, dass die Interessen beider Ehepartner gewahrt sind.

Checkliste für Finanz- und Nachfolgeplaner

SchrittBeschreibungRelevante Quellen
1. Klarheit über Rechtswahl schaffenSicherstellen, dass das anzuwendende Recht ausdrücklich genannt wird.§ 138 Abs. 1 BGB
2. Sorgfältige GüterverteilungDie Verteilung von Vermögen sollte fair sein, um rechtliche Risiken zu vermeiden.BGH XII ZB 531/22
3. Transparenz bei UnterhaltsregelungenPrüfen Sie, ob nachehelicher Unterhalt in Übereinstimmung mit den §§ 1569 ff. BGB vereinbart wurde.§§ 1569 ff. BGB
4. Salvatorische Klausel überprüfenDie Klausel darf nicht als „Reparatur“ für strukturelle Ungleichheiten dienen.BGH XII ZB 447/19
5. Kulturelle Besonderheiten berücksichtigenEine Anpassung an kulturelle Vorstellungen ist möglich, solange die Rechtssicherheit gewahrt bleibt.Art. 6 Abs. 1 GG

Zusammenfassung
Das Urteil des BGH im „Outbound-Fall“ verdeutlicht, dass Eheverträge im internationalen Kontext klar strukturiert und an die deutsche Rechtslage angepasst werden müssen. Finanz- und Nachfolgeplaner können eine wichtige Rolle spielen, indem sie ihre Mandanten auf Fallstricke aufmerksam machen und sicherstellen, dass Eheverträge mit internationalem Bezug den Anforderungen des deutschen Rechts genügen. Dieses Urteil bietet eine wertvolle Orientierung, um Verträge so zu gestalten, dass die Interessen beider Partner berücksichtigt werden und gleichzeitig die Anforderungen an die Rechtswirksamkeit erfüllt werden.

BGH-UrteilEhevertragGütertrennung

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