• IFFUN – Informationen für Finanz- und Nachfolgeplanung
  •   Login
Jetzt registrieren
IFFUN UG | Informationen für Finanz- und Nachfolgeplanung histudy
  • Leistungen
    • Web-Seminare
    • Web-Workshops
    • Wissensforen ›
      • Wissensforum Heilberufe
      • StrategieKompass
    • IFFUN-Akademie
  • Aktuelle Termine
    • Archiv
  • Blog
  • Häufige Fragen
  • Kontakt
  • Login
  • Absichern & Vorsorgen
  • Erben & Vererben
  • Family Offices
  • Finanzplanung
  • Fremd-Webinare
  • Heilberufe
  • Künstliche Intelligenz
  • Marketing & Kommunikation
  • Planen & Anlegen
  • Recht & Steuer
  • Standesregeln FPSB Deutschland
  • Stiften & Spenden
  • Trennung und Scheidung
IFFUN UG | Informationen für Finanz- und Nachfolgeplanung histudy
  • IFFUN – Informationen für Finanz- und Nachfolgeplanung
  • Leistungen
    • Alle Leistungen
    • Web-Seminare
    • Web-Workshops
    • Wissensforen
      • Alle Wissensforen
      • Wissensforum Heilberufe
      • Wissensforum Kommunikation
    • IFFUN-Akademie
  • Termine
    • Aktuelle Termine
    • Archiv
  • Blog
  • Häufige Fragen
  • Kontakt
Jetzt registrieren
Jetzt registrieren
blog banner background shape images
  • Henning Krischke
  • 31. Juli 2025

Nachfolgeplanung: Warum Emotionen oft der größte Steuerfaktor sind“

  • 5 Min. Lesezeit
  • Erben & Vererben
Nachfolgeplanung: Warum Emotionen oft der größte Steuerfaktor sind“
Office · Nachfolgeplanung_ Warum Emotionen oft der größte Steuerfaktor sind_2025_07_23

Die aktuelle Debatte um Erben und Vererben offenbart eine weitverbreitete emotionale Ambivalenz in der deutschen Bevölkerung: Während viele Menschen Dankbarkeit und Fürsorge empfinden, schrecken ebenso viele vor der aktiven Auseinandersetzung zurück. Für Finanz- und Nachfolgeplaner ergibt sich daraus eine doppelte Herausforderung – einerseits juristische und steuerliche Komplexität, andererseits emotionale Blockaden beim Mandanten. Dieser Beitrag zeigt, wie eine professionelle Nachfolgeplanung auch unter diesen Rahmenbedingungen erfolgreich gestaltet werden kann.

Emotionen, Hemmnisse und Chancen in der Vermögensnachfolge

Erben und Vererben sind für viele Mandanten emotionale Ausnahmethemen. Insbesondere die Angst vor dem eigenen Tod, familiäre Konflikte oder Unsicherheit über die Folgen eines Testaments wirken lähmend. Gleichzeitig zeigen Erben häufig starke Gefühle der Dankbarkeit und Verantwortung.

Die zentrale Erkenntnis für Berater: Die Emotionen sind nicht bloß Störfaktor – sie sind Ausgangspunkt für sinnvolle Strukturierung. Wer den emotionalen Zugang des Mandanten erkennt, kann gezielt zwischen emotionalem Bedürfnis und rechtlicher Gestaltung vermitteln.

Drei typische Hemmnisse in der Praxis:

  1. Todesverdrängung: Gespräche werden aufgeschoben oder verweigert.
  2. Konfliktscheu: Familiäre Spannungen werden nicht thematisiert.
  3. Irrglaube: „Ein einfaches Testament reicht.“

Ein bewusster Umgang mit diesen Hemmnissen durch Gesprächsangebote, Visualisierungshilfen und strukturierte Erstgespräche bildet die Grundlage jeder professionellen Planung.

Reale Beratungssituationen aus der Praxis

1. Kinderloses Ehepaar mit Immobilieneigentum
Ein kinderloses Paar in Berlin besitzt mehrere vermietete Immobilien. Ohne testamentarische Regelung würden Teile des Vermögens an entfernte Verwandte oder Schwiegereltern fallen. Ergebnis der Beratung: Ein Berliner Testament mit zusätzlicher Schenkung an eine gemeinnützige Stiftung. Ergebnis: Steuerentlastung durch Gemeinnützigkeit, klare Vermögensverteilung, keine Pflichtteilsstreitigkeiten.

2. Familienunternehmen mit drei Kindern
Ein mittelständisches Unternehmen soll in die nächste Generation überführt werden. Nur ein Kind ist unternehmerisch aktiv. Lösung: Übertragung der operativen Anteile an das aktive Kind unter Nießbrauchvorbehalt, Ausgleich an die Geschwister über Immobilienvermögen. Flankiert durch Pflichtteilsverzichte und eine Familienverfassung.

3. Schenkung in Tranchen zur Steueroptimierung
Ein vermögender Mandant beginnt frühzeitig mit Schenkungen an seine Kinder. Alle zehn Jahre werden Beträge unterhalb des Freibetrags genutzt. Ergänzt wird die Schenkung durch eine Zuwendung in eine Familiengesellschaft, um die Kontrolle zu behalten. Ergebnis: Geringe Steuerlast, planbare Vermögensverlagerung.

4. Enterbung durch Pflichtteilsverzichtsvertrag
Ein Vater möchte seine Tochter enterben. Statt eines riskanten Testaments entscheidet man sich für eine vertragliche Lösung: Pflichtteilsverzicht gegen Ausgleichszahlung zu Lebzeiten, notariell beurkundet. Dies reduziert spätere Konflikte und macht den Erbfall kalkulierbar.

5. Ehe mit Kindern aus erster Ehe – Patchworklösung
Ein Mandant lebt in zweiter Ehe, beide Partner bringen Kinder aus erster Ehe ein. Beratungsergebnis: Testament mit Vorerbschaft für den Ehepartner und Nacherbschaft für die eigenen Kinder, ergänzt um ein Ehegattentestament mit Rücktrittsrechten. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Seite leer ausgeht.

Strukturierter Planungsprozess für Berater

Eine professionelle Nachfolgeplanung benötigt einen systematischen Ablauf, der sowohl emotionale Aspekte als auch juristische Klarheit vereint:

Phase 1: Emotionale Lage und Zielklärung

  • Offenes Gespräch mit dem Mandanten zu Ängsten, Erwartungen und Tabus
  • Nutzung von Checklisten oder Skalen zur Bewertung emotionaler Reife

Phase 2: Vermögens- und Familiensystemanalyse

  • Strukturierte Vermögensaufstellung
  • Familiäre Konstellationen, Unternehmensbeteiligungen, Erbengruppen

Phase 3: Rechtliche und steuerliche Optionen

  • Testament, Erbvertrag, Schenkung, Nießbrauch, Stiftungsmodelle
  • Nutzung der Freibeträge, Gestaltung von Nießbrauch und Nutzungsrechten

Phase 4: Compliance und Dokumentation

  • GwG-konforme Identitätsprüfung bei Schenkungen
  • Dokumentation der Beratungsinhalte inkl. Beraterhaftung
  • Nutzung des Zentralen Testamentsregisters

Phase 5: Umsetzung und laufendes Monitoring

  • Begleitung zum Notar
  • Erstellung von Vorsorgevollmachten und Betreuungsvollmachten
  • Wiederkehrende Überprüfung bei Lebensereignissen oder Gesetzesänderungen

Rechtliche und regulatorische Anforderungen

Professionelle Nachfolgeplanung muss sich innerhalb klarer gesetzlicher Leitplanken bewegen. Insbesondere folgende Vorschriften sind essenziell:

  • Erbschafts- und Schenkungssteuerrecht: Freibeträge, Steuerklassen, Zehn-Jahres-Regelung
  • Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): Pflichtteilsrecht, Erbfolge, Testamentsformen
  • Geldwäschegesetz (GwG): Identifizierungspflichten, Dokumentationsanforderungen
  • Datenschutzrecht (DSGVO): Schutz der sensiblen Mandantendaten
  • Standesrecht für Berater: Dokumentationspflicht, Haftung, Beratungstransparenz

Regionale Unterschiede und kulturelle Faktoren

Die Akzeptanz von Nachfolgeplanung variiert regional deutlich. In Städten wie München oder Köln dominiert Aufschiebeverhalten, während in Hamburg oder Leipzig eine höhere Gesprächsbereitschaft zu beobachten ist. Beratungskonzepte sollten diese Faktoren berücksichtigen: Ob durch Informationsveranstaltungen, „Familienabende“ oder anonymisierte Fallbeispiele.

Fazit

Professionelle Nachfolgeplanung ist heute mehr denn je Beziehungsarbeit. Es geht nicht nur um steuerliche Optimierung, sondern um emotionale Begleitung, rechtliche Klarheit und familiären Frieden. Wer als Berater diese Brücke schlägt – zwischen Gefühl und Gesetz – wird nicht nur Konflikte verhindern, sondern Werte sichern, Beziehungen bewahren und Verantwortung weitergeben. Der Schlüssel liegt in der Individualisierung der Planung und der klar strukturierten Umsetzung – fundiert, dokumentiert und langfristig betreut.


Anhang A: Handlungsschritte für Finanz- und Nachfolgeplaner

Nr.Handlungsschritt
1Emotionale Gesprächsbereitschaft prüfen und aktiv fördern
2Vollständige Vermögensübersicht inklusive Bewertungsansätze erstellen
3Familiäre Konstellationen systematisch erfassen
4Testamentsformen und Pflichtteilsansprüche rechtlich prüfen
5Steuerfreibeträge und Schenkungszyklen optimal einsetzen
6Compliance-Anforderungen dokumentieren (GwG, Datenschutz, Beratungspflicht)
7Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht integrieren
8Zentralregister nutzen und Notartermine begleiten
9Regelmäßige Reviews einplanen (mind. alle 5 Jahre)
10Kommunikationsstrategien zur familiären Vermittlung entwickeln

Anhang B: Rechtliche Quellen

ThemaRelevante Vorschriften
Pflichtteil & Enterbung§§ 2303–2338 BGB
Testament & Erbvertrag§§ 2064–2273 BGB
Schenkungssteuer & Freibeträge§§ 13–17 ErbStG
Vollmachten§§ 164 ff., 1901 ff. BGB
Geldwäschegesetz§ 10 GwG, § 24 GwG
DatenschutzDSGVO Art. 6 ff.
Testamentsregister§ 78 GNotKG i. V. m. § 30 FamFG

Anhang C: Praxisimplikationen im Überblick

  • Emotionen blockieren Nachfolgeentscheidungen – professionelle Gesprächsführung ist entscheidend.
  • Eine rechtzeitige Nachfolgeplanung nutzt Freibeträge optimal und reduziert Konflikte.
  • Pflichtteilsverzichte und Nießbrauchmodelle sichern Gestaltungsspielräume.
  • Schenkungen in Intervallen ermöglichen steuerfreie Vermögensverschiebungen.
  • Ohne Vollmachten sind Mandanten im Pflegefall oft handlungsunfähig.
  • Dokumentation, Compliance und regelmäßige Reviews sichern Beraterhaftung ab.
  • Kulturelle Unterschiede erfordern regional angepasste Ansprachemodelle.
EmotionenNachfolgeplanung

Ähnliche Artikel

Mann betrachtet stehenden Schlüssel, Nachtstimmung
Erben und Vererben in Deutschland: Warum Nachfolgeplanung jetzt Pflicht ist
Artikel lesen
Sicher durch den Generationenwechsel
Artikel lesen
Person steht im Licht vor großem Schlüsselloch.
Nachfolgeplanung 2025: Verantwortung, Klarheit und strategische Weitsicht
Artikel lesen

IFFUN UG Logo
IFFUN UG – Informationen für Finanz- und Nachfolgeplanung

Im Löhle 31,
73527 Schwäbisch Gmünd
Tel.: +497171 807 919 8
Fax: +497171 973 497 0
E-Mail: office@iffun.org


Jetzt registrieren
Leistungen
  • Web-Seminare
  • Web-Workshops
  • Wissensforen
  • IFFUN-Akademie
Nützliches
  • Aktuelle Termine
  • Blog
  • Häufige Fragen
  • Lexikon
  • Login
Wichtige Links
  • Impressum
  • Datenschutz
  • AGB
  • Widerrufsbelehrung

©2024 – IFFUN UG – Informationen für Finanz- und Nachfolgeplanung